Donnerstag, 20. Februar 2014

Ultraschall, Scratching, Blut abgeben

Gestern war seit langem mal wieder ein Termin in der KiWu-Klinik. Es geht ja jetzt wieder los, die 2.ICSI steht an.
Bei dem Termin war der Kontroll-US und das Scratching der GMSH geplant. Außerdem muss Blut abgenommen werden.

Ich bin also pünktlich in der Klinik und bin doch arg überrascht, wie leer es ist. Außer mir sitzt nur noch ein Mann im Wartezimmer. Ich mache es mir gerade auf dem Wartesofa gemütlich und hole mein Häkelzeug raus, da holt die Frau Doktor mich schon zum Kontroll-US. Wir schauen ob die Eierstöcke gesund aussehen und besprechen die weitere Vorgehensweise. Ich bekomme wieder einen Spritzenplan und ein Rezept für viele teure künstliche Hormone.
Wieder im Wartezimmer, inzwischen sind noch einige Paare dazu gekommen. Kaum sitze ich, werde ich in den OP gerufen. Das läuft ja mal richtig gut.
Ich unterschreibe die Einverständniserklärung, dass sie mich im Notfall aufschnippeln dürfen und schon sitze ich wieder auf dem Stuhl. Eine andere Ärztin desinfiziert mich und erklärt mir noch, dass die Kanüle etwas dicker ist als die Kanüle, die für die Insemination verwendet wird. Dann geht es los. Die erste Hürde, der äußere Muttermund ist schnell genommen. Doch dann gehts nicht weiter. Durch den inneren Muttermund kommt sie mit der Kanüle nicht durch. Ich erinnere mich, dass eine andere Ärztin bei einer Insemination gemeint hat, dass ich eine "Kurve" im Gebrämutterhals habe, was das einfädeln erschwert. Ich werde weiter bergab gelagert, um die Schwerkraft zur Streckung der Gebärmutter zu nutzen. Meine Augen halte ich nun geschlossen, meine Hände halte ich gefaltet auf dem Oberbauch und ich atme in meinen Bauch, merke wie ich verkrampfe und versuche einigermaßen entspannt zu bleiben.
Die Ärztin gibt vorerst auf und versucht es mit der Kanüle, die zur Insemination verwendet wird, die ist ja dünner. Doch auch für diese hält sich mein innerer Muttermund versperrt. Meine Hände sind inzwischen klatschnass....
Eine liebe Schwester streichelt mir immer wieder dieWange und fragt, ob es geht... es muss ja...
Dann fällt der Ärztin noch ein, dass die Kanüle, die für den Embryotransfer verwendet wird, dünn ist aber eine stabilere Spitze hat. Also versuchen wir diese auch noch. Nun klappt es, damit bekommt sie die "Kurve".
Ein paar Sekunden später zieht es stark in meiner Gebärmutter, so dass ich kurz erschrecke. Das wird das Scratching gewesen sein.
Geschafft.
Sie versucht es dann noch mal mit der dicken ersten Kanüle...aber damit ist kein reinkommen. Dann meint sie, dass es mit der dünneren Kanüle auch reicht, hauptsache, es ist eine Mini-Verletzung zugefügt. Doch warum hat sie dann die dickere Kanüle noch mal probiert??
Auf jeden Fall entlässt sie mich vom Stuhl. Meine Beine kleben in den Schalen fest, weil ich so geschwitzt habe, meine Hände sind immer noch schweißnass. Alle machen sich Sorgen um meinen Kreislauf, doch der ist fit, zum Glück.
Im Patientenzimmer darf ich mich noch 15 Minuten ausruhen, damit der Kreislauf stabil bleibt. Dort liegen 2 junge Frauen, die die Prüfung der Eileiterdurchlässigkeit hinter sich haben. Auf die Frage, was wir schon alles gemacht haben lassen, zähle ich auf: 6 Inseminationen, 1 ICSI, 2 Kryo (so ähnlich wie: mein Haus, mein Auto, meine Yacht :D ).
Darauf fragt mich eine der beiden, ob denn nicht künstliche Befruchtung eine Alternative wäre, wenn wir doch schon so viel probiert haben....??!!
Äääääh ja...wäre wirklich mal ein Gedanke wert ;-)
Naja, vor 3 Jahren hätte ich auch nichts damit anfangen können, wenn mir einer die Begrifflichkeiten um die Ohren schleudert hätte.

Leicht durch den Wind wackel ich nun wieder ins Wartezimmer. Ich muss ja noch Blut abgeben. Blut abgeben ist ja auch so ne spezielle Sache bei mir...ich habe zarte Venen, die auch gern mal wegschnipsen, wenn eine Nadel auf sie zu kommt. Doch mit drücken und schieben und dagegen halten, hat die Schwester die Nadel in die Vene bekommen und konnte mir immerhin 4 von 5 Ampullen entziehen.
Das also auch geschafft.
Total entnervt und fix und fertig verlasse ich nach 2,5 Stunden die Klinik.

Nun bin ich also wieder in der Downregulierung. Das bedeutet wieder 4x täglich Nasenspray zum Ausschalten meiner körpereigenen Hormone bis zur Punktion, die aber noch ne Weile hin ist. Erstmal warten wir auf die Mens. Aber unser Kühlschrank liegt schon voll mit Medis...ich bin also bereit.

1 Kommentar:

  1. Hi Webril!

    Das Problem vom Scratching kenne ich auch. War bei mir im Dezember auch nicht anders. Schön war das ganze wirklich nicht. Ich kann sowas von nachvollziehen wie es dir da gegangen ist... und wie froh du warst als du wieder vom Stuhl durftes. Was man doch nicht alles für sein Herzenswunsch auf sich nimmt.

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