Donnerstag, 22. Dezember 2016

Kindliche Freude

Wir haben einen Herrnhuter Stern im Wohnzimmer am Fenster hängen. Einen herrlich roten Stern. Der Matzel-Papa hat eine Zeitschaltuhr dran gebaut und somit erleuchtet der Stern früh morgens bis zum Tageslicht und natürlich abends ab Einbruch der Dämmerung.

Schon beim aufhängen des Sterns herrschte beim Matzel große Aufregung und ein Freudenschrei jagte den nächsten. Als der Stern dann noch leuchtete war das Matzel kaum zu halten. Mit großen Augen stand sie vor dem Stern, zeigt mit ausgetrecktem Arm darauf und rief immer wieder lauthals "Daaaaaa" oder "ooooorrrrrr".

Als Erwachsener kennt man Freude über etwas Schönes in etwa so:
Man nimmt es zur Kenntnis und freut sich, mal mehr mal weniger laut. Man lächelt oder strahlt, ein warmes Gefühl breitet sich in der Herzgegend aus. Sieht man das Objekt der Freude erneut, erstrahlt sicherlich erneut ein Lächeln auf dem Gesicht, eventuell fühlt man das wärmende Gefühl in der Brust noch mal.
Doch bei häufigerem Betrachten erblast die sichtbare Freude immer mehr. Das positive Gefühl am Objekt der Freude bleibt erhalten, doch der Ausdruck der Freude wird immer weniger sichtbar. Irgendwann ist die Freude abgestumpft und das Objekt der Freude wird Teil des Lebens und unserer schönen Erinnerungen.

Ganz anders beim Matzel....
Früh morgens, das Matzel ist gerade erwacht und kommt auf Papas Arm aus dem Kinderzimmer in den Flur. Es ist noch ganz dunkel in der Wohnung, nur der Stern, der strahlt. Man hört ein "Daaaaaa" und ein "Steraaaa" (Stern) durch die Wohnung hallen. Offensichtliche große Freude beim erspähen des Objektes der Freude!

Nachmittags, das Matzel kommt aus der KiTa nach Hause und sitzt auf dem blauen Hocker in der Garderobe und lässt sich aus dem dicken Schneeanzug und Stiefeln helfen. Da erblickt sie den Stern, der noch gar nicht leuchtet und wieder ruft sie aus voller Kehle "Daaaaa" und "ooorrrrrr".

Später am Nachmittag, wir spielen im Wohnzimmer und es wird zunehmend dunkler. Plötzlich macht es 'klack' und der Stern erleuchtet. Das Matzel hat Ohren wie ein Luchs, der Kopf dreht sich blitzschnell zum Stern, streckt Arm und Zeigefinder Richtung Stern und ruft erneut mit großer Inbrunst "Steraaaaa" und "Daaaaa". Ja da leuchtet er, der Stern.

Abends, das Matzel stapft im Schlafanzug durch den Flur auf dem Weg in ihr "Bettaa" (Bett). Was erspäht sie auf dem Weg dorthin natürlich? Es ist nicht schwer zu erraten. Erneut verleiht sie ihrer großen Freude lauthals Ausdruck.

Und so gibt es noch viele kleine Momente, in denen sie sich zum Stern dreht und ihn voller Freude betrachtet und ihr Entzücken darüber mit ihren Worten zum Ausdruck bringt.

Und mit dem neuen Tag beginnt alles von vorn...

Wer kann das als Erwachsener noch? Sich so langanhaltend und ausdauernd und vor allem so euphorisch über etwas freuen? Ich glaube, die wenigsten von uns. Und das ist eigentlich schade. Doch im "Alltag", zwischen all dem Stress, den Erledigungen, den Aufgaben des täglichen Lebens bleibt die Zeit für ein wenig Freude meistens auf der Strecke.
Es muss ja nicht die lautstarke Äußerung der Freude sein, doch die Freude, die in unserem Herzen und unseren Gedanken wohnt...die darf gern ganz lange erhalten bleiben.

Ich freue mich auf den Moment, wenn wir an unserem Weihnachtsbaum die Kerzen anzünden!

In diesem Sinne wünsche ich euch ein wundervolles, friedvolles Weihnachten im Kreise eurer Liebsten!!


Eure


Mittwoch, 21. Dezember 2016

#21 Bergauf bergauf und nochmals bergauf

13.05.2016

Entgegen der Wettervorhersage strahlt die Sonne von einem herrlich blauen Himmel. Wir packen den Anhänger, schnallen das Matzel fest und radeln die Straße entlag nach Omis, der nächstgelegenen größeren Stadt. In Omis fließt der Fluss Cetina aus der weitläufigen Schlucht in die Adria. 
Wir wollen uns den Flusslauf etwas genauer anschauen  also radeln wir am Ufer entlang.

Die ersten 6 km radeln wir wohlgemut und easy die ruhige schmale Asphaltstraße am Fluss entlang. Es geht gut voran, schnell kommen wir am ersten Restaurant an, was wir für das Mittagessen in Betracht gezogen hatten. Doch es ist erst ein bisschen was nach 10 Uhr...zu früh zum rasten. Auf Werbeschildern am Straßenrand wurde auf ein Restaurant in 6,5 km Entfernung aufmerksam gemacht. Das klingt gut...und bisher kamen wir ja so gut voran, dann schaffen wir die Strecke auch noch locker bis zum Mittagessen. Gesagt und losgeradelt.

Doch von nun an gings bergauf...in unendlich vielen Serpentinen geht es immer weiter hinauf. Wir strampeln und schnaufen und hangeln uns von Werbeschild mit Kilometerangabe zu Werbeschild. Leider scheinen sie eine andere Streckeneinheit zu verwenden als unser Fahrradtacho. Denn immer nachdem wir uns ca. 2 km aufwärts gekämpft haben, nimmt die verbleibende Kilometeranzahl auf den Werbeschildern nur um 1 km ab. Verflixt aber auch. Also weiter strampeln und Zähne zusammen beißen.

Doch tolle Aussichten in die Schlucht der Cetina und ins Hinterland entschädigen in regelmäßigen Abständen für die Strapazen.


Irgendwann erreichen wir doch tatsächlich das Restaurant, stärken uns, sammeln neue Kräfte und lassen uns über den Rückweg von den Ortskundigen beraten.
Doch dörfliche Kroaten sind Autofahrer und neigen dazu Entfernungen und Steigungen falsch einzuschätzen. Also radeln wir entgegen der Empfehlung im Bogen weiter durchs Hinterland um irgendwann wieder an die Küste zu gelangen.

Nach jeder erneuten Steigung sagt der Matzel-Papa so etwas wie "das war aber jetzt der letzte Anstieg"...nur um nach der nächsten Kurve unrecht gehabt zu haben.


Doch irgendwann war es wirklich die letzte Steigung und wir passieren die Gebirgskette an der Küste.Wir legen am scheinbar höchsten Punkt noch eine herrliche Rast im Grünen ein um uns dann gemütlich bergab kullern zu lassen.


Wir erreichen die Küstenstraße und bald darauf auch den Campingplatz.


Es war echt anstrengend und ab und ab ne echte Plackerei....aber wie immer auch sehr schön und am Ende verbleibt nur eine gute Erinnerung an einen wunderschönen Tag!

Eure

Das Matzel außer Haus

Irgendwann ist es einmal so weit....zwischen all den vielen "zum ersten Mal", die im Leben eines Babys und Kleinkindes ja quasi eigentlich jeden Tag passieren, gibt es auch ein "zum ersten Mal außer Haus"...also über Nacht meine ich.
Ein Feiertag stand an und Matzel-Papa und ich planten einen Tag nur für uns Zwei: gemütliches Frühstück und Saunatag. Eine herrliche Vorstellung.
Dann hatte ich plötzlich die Idee 'Warum den Tag für Zwei nicht schon am Abend vorher beginnen lassen?' !
Wir könnten gemeinsam essen gehen...und ins Kino...ungeahnte Möglichkeiten, was man ohne Kind alles unternehmen könnte, spielten sich zwischen all den Ängsten, die sich damit ebenfalls in meinen Kopf schoben, vor unseren Augen ab. Die Idee reifte zum Plan, die Ängste und Sorgen blieben.
Müssen nur noch Oma und Opa mitspielen. Natürlich war der Oma sofort die Sorge 'oh je...schaffen wir das' ins Gesicht geschrieben, aber trotzdem wagten sie sich an dieses Experiment und willigten ein.

Der Tag rückte näher. Der Tisch im Restaurant wurde reserviert, die Kinokarten gekauft.

Dann kam die Nacht vor 'außer Haus'...
In mir wuchs ein mulmiges Gefühl heran und Fragen wie "ist es nicht zu früh?"..."ist das Matzel nicht noch zu klein?"..."was wenn sie nach Mama ruft?"...trieben mich um, ebenso wie ein bisschen ein schlechtes Gewissen von wegen "abschieben".

 Die Nacht vor der Oma+Opa-Nacht war natürlich mega anstrengend. Das Matzel war ziemlich häufig wach und hat nach Mama gerufen, nichts konnte sie beruhigen außer im Wackel-Stuhl sitzen und kuscheln. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schlief sie wieder ein und mein Sorgen-Kloß im Hals wurde dicker.

Am frühen Nachmittag packte ich die Sachen von dem Matzel, schrieb eine Gute-Tipps-Liste und es fühlte sich arg seltsam an. Es fühlte sich nach eine großen Kind an, dass immer selbstständiger wird, nicht nach einem Baby, was mein Matzel doch noch ist, oder?

Oma und Opa kamen, holten die Tasche und die guten Tipps ab und machten sich auf den Weg zur KiTa um auch das Matzel abzuholen. Ich verdrückte eine kleine Träne und schluckte den dicken Kloß im Hals einfach runter....vorerst.

Später am Nachmittag kam der Matzel-Papa nach Hause...ohne das Matzel...ein wirklich komisches Gefühl. Aber wir sind frohgemut, schließlich zeigten die letzten Statusnachrichten von Oma und Opa ein gut gelauntes Matzel, und so machten wir uns auf den Weg ins Restaurant. Nur wir Zwei...das fühlte sich mal wieder nach Paar an, ein schönes Gefühl...was in letzter Zeit viel zu kurz gekommen ist.
18:50 Uhr kommt die Nachricht, dass der Opa gerade das Matzel ins Bett bringt. Ok...schön!
19:00 Uhr schreibt der Opa "Matzel schläft"
WIE BITTE??? Das ging ja flott...so schnell schläft sie zu Hause von 50 Nächten vielleicht einmal ein! Das fängt ja sehr gut an. Der dicke Sorgen-Kloß schrumpft ein minikleinesbisschen.


Nach dem Essen gehen wir ins Kino und schicken eine letzte Nachricht, ab wann wir wieder erreichbar sind, Richtung Oma und Opa.
Als der Film zu Ende ist, schaue ich hektisch aufs Handy...nichts, keine Nachricht...und Oma und Opa schlafen mit Sicherheit schon.

Ich lege das Handy auf meinen Nachttisch und lasse es auf Vibration, damit ich auch ja keinen Notruf verpasse!

Am nächsten Morgen erwache ich gegen 7:30 Uhr weil eine Nachricht reinvibriert kommt. Darin steht "Guten Morgen, das Matzel hat super geschlafen und war kurz nach 6 Uhr wach. Jetzt frühstücken wir und dann geht der Opa mit dem Matzel auf den Spielplatz. Schönen Tag euch!"
Oh wie schön...ein großer Stein fällt mir vom Herzen und so kann ich ganz beruhigt den Wellness-Tag mit dem Matzel-Papa genießen!

Und die Moral von der Geschicht'....was bei Mama und Papa wird zum Problem, kann bei Oma und Opa locker gehn ;-)

Eure

#20 unverhofft kommt öfter als man denkt

12.05.2016

Das vorhergesagte schlechte Wetter hat uns eingeholt und wir erwachen bei Nieselregen und trüben Himmel. Somit nutzen wir den Tag als Reisetag und fahren auf der Halbinsel Peljesac wieder Richtung Festland. Das grobe Ziel ist Split, mal sehen, wie weit wir kommen.


Wir befinden uns nun sozusagen schon wieder auf dem Heimweg. Wer hätte das gedacht, selbst viel Zeit vergeht schneller als man denkt.

Das Matzel schläft im kuscheligen Autositz schnell ein und so kommen wir gut voran. Bei Dauerregen erreichen wir Makarska. Hier kennen wir uns ja schon etwas aus. Bei unserem letzten Besuch war auch nicht so tolles Wetter: 11° und Schnee auf den Bergen hinter Makarska.

Zwischen Pfützen hüpfend bewegen wir uns durch Makarska und flüchten schnell in eine Pizzeria, wo wir uns lecker Mittagessen schmecken lassen.

Schnell fahren wir weiter mit dem Ziel auf dem nächsten schönen Campingplatz zu bleiben. Ca. 10 km vor der Stadt Omis reißt plötzlich der Himmel auf, die sinkende Sonne strahlt und rechts neben der Straße taucht ein Campingplatz auf, Camp Sirena. Wir schauen uns um und entschließen uns schnell hier zu bleiben, schließlich hat die Sonne uns den Platz gezeigt. Ein wirklich schön gelegener Campingplatz, nahe am Meer, terrassenförmig angelegt, in viele kleine Ruheoasen geteilt, recht leer.


Wir stellen das Auto ab, schnappen uns Schaufel, Eimer und Handtuch und machen uns auf den Weg zur Badestelle. Ein Traum von Sonne, Meer und Kies! Wir gehen sogar alle 3 noch baden.

Wer hätte das heute morgen beim erwachen im Nieselregen und Pfützenhüpfen in Makarska gedacht?


Eure

Dienstag, 20. Dezember 2016

#19 Rührei, Sahnetorte und MarcoPolo

10.05.2016

Wir verlassen Vela Luka und fahren auf der Insel Korcula Richtung Korcula City. In der Nähe von Korcula City wollen wir noch mal übernachten um uns morgen Korcula anzuschauen. Eine Campingplatz-Empfehlung ist noch geschlossen, aber wir finden ca. 7 km vor Korcula einen sehr hübschen familiären Campingplatz.


Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang in einen Nachbarort, zu dem ein sehr hübscher kleiner Hafen gehört. Später genießen wir unser Dasein auf dem Campingplatz...das Matzel ist absolut ausgelastet mit Blätter und Steinen sortieren.


Die Wirtin meint es sehr gut mit uns und schenkt uns 6 frische Hühnereier und ein riesiges Stück ihrer Geburtstagstorte. Lecker...zum Abendessen gibt es Rührei mit Sahnetorte.

11.05.2016

Heute begeben wir uns auf die Spuren von Marco Polo und schauen uns seine angebliche Geburtsstadt Korcula etwas genauer an. Die Stadt trägt nicht umsonst den Beinamen "kleines Dubrovnik", denn die Stadt direkt am Meer ist ähnlich aufgebaut und erinnert mit den zahlreichen kleinen Gassen, einer hohen Stadtmauer wirklich sehr an Dubrovnik.


Es weht ein starker Wind und wir finden Schutz zwischen den Häusern der Altstadt. Es ist recht ruhig, wenig Touristen sind unterwegs. Hier spürt man noch gut, dass es erst Vorsaison ist. Aber das kommt uns nur entgegen, wir mögen große Menschenmengen nicht unbedingt.



Überall in der Altstadt wird der Name Marco Polo ordentlich vermarktet, es gibt "Marco Polo Shops" noch und nöcher und kann dort alles mögliche, was irgendwie mit dem Weltenbummler zu tun haben könnte, kaufen.


Wir bekommen Hunger und suchen die Gassen nach einem kuscheligen trockenen Restaurant ab, denn inzwischen hat es angefangen zu regnen. Zufällig werden wir direkt neben dem Wohnhaus von Marco Polo fündig und lassen es uns gut schmecken.


Kaum sind wir fertig mit dem Mittagsmahl kommt die Sonne wieder durch und wir erkunden weiter die Altstadt. Viel gibt es nicht mehr zu sehen, denn Korcula ist bedeutend kleiner als Dubrovnik.



Wir verlassen die Stadt und schauen uns noch die naheglegene Badebucht Lumbarda an. Es weht ein starker Wind und baden ist nicht möglich. Doch die Brandung ist beeindruckend. Wir beobachten die Wellen eine Weile und machen einen kleinen Spaziergang die Bucht entlang.


Die schlechte Wettervorhersage für die kommenden Tage treibt uns von der Insel weg und wir verlassen die Insel mit der 18 Uhr Fähre Richtung Orebic. Natürlich landen wir wieder auf dem Campingplatz Ponta, denn wo es schön war, kehrt man gern hin zurück.


Den Abend lassen wir bei Sonne, Melone und Wellenbeobachtung ausklingen.


Eure

Donnerstag, 24. November 2016

Nächtliche Gedanken

Heute morgen 4 Uhr....das Matzel schreit wie am Spieß in ihrem Bettchen. Ich laufe in ihr Zimmer, hebe sie aus ihrem Bettchen und da ist erstmal wieder Ruhe. Ich trage sie im dunkeln durchs Wohnzimmer, sie zeigt mir den Mond "Da....Moooon", den Wäscheständer auf dem Balkon "Daaaa" und den Peziball hinterm Esstisch "Ballll". Ich setze mich da mit ihr drauf und hüpfe ein wenig auf und ab. Sie kuschelt sich an meine Brust und schaut aus dem Fenster....ein Moment der keine Worte braucht.

Doch mir werden Beine und Arme schwer, meine Augenlider zieht es nach unten, ich bin so müde. Ich frage das Matzel, ob sie mit zu Mama und Papa ins Bett möchte. Sie nimmt den Nucki raus "Papaaa?". Wir gehen ins Schlafzimmer. Ich lege sie in unsere Mitte, sie fängt an zu weinen und macht das Zeichen für 'trinken'. Ich biete ihr die Trinkflasche mit Tee an. Sie weint und schiebt sie weg. "Möchtest du eine Milchflasche?" "Ja!"
Also trage ich sie in die Küche und mache ihr eine Flasche mit Milch warm. Sie zeigt voller Vorfreude auf die Flasche und sagt ihren Namen. Wieder in unserem Bett nuckelt sie die Flasche leer und weint wieder als sie leer ist. Sie zeigt Richtung Küche, denn dort gibt es schließlich noch mehr Milch. Schließlich beruhigt sie sich, wälzt sich hin und her und setzt sich auf um sich letztendlich ganz eng an mich ran zu kuscheln und nach einem zärtlichen "Mama" endlich ruhiger zu werden. Ich singe ganz leise, fast flüsternd "La le lu....".

Da liegt sie, dieser so kleine und hilflose, warme Körper ganz dicht an meinen gekuschelt, ich halte sie im Arm, spüre wie sich ihr Körper beim atmen hebt und senkt, wie ihr Atem immer gleichmäßiger wird. Während ich müde und doch schlaflos ihrem Atem lausche und ins Dunkel starre, denke ich an einen Post, den ich neulich gelesen habe: "Schlaflos".

Egal, wie müde man ist, egal wie erschöpft, wenn unser Kind uns nachts braucht, sind wir da...ohne Fragen, ohne Klagen, einfach da. Wir tragen, wir wiegen, wir singen, wir streicheln, wir sind einfach da. Wenn sich dann dieses kleine Wesen an mich kuschelt, zärtlich ein "Mama" nuschelt, da habe ich einfach nur ein Lächeln auf meinem Gesicht und fühle eine unbeschreiblich große Wärme in meinem Herzen!!

Eure müde


Mittwoch, 23. November 2016

Was es wird...

Nun da sich das Bäuchlein langsam gut sichtbar nach außen wölbt, ist der zu erwartende Nachwuchs kaum noch zu verbergen.
Und nach den zahlreichen Glückwünschen, die einen dann erreichen, gibt es zwei Fragen, die eigentlich sofort im Anschluss kommen.

1. Wann ist es denn so weit?
Diese Frage beantworte ich gern. Natürlich nicht mit dem konkreten Datum....den Fehler hab ich bei Wunschkind 1 gemacht. Rings um den Termin wurde ich ständig mit Fragen bombardiert, ob es schon da wäre, wann es denn komme, es wäre doch jetzt langsam Zeit, ach mach dich nicht verrückt, es kommt schon...usw. usf. Man ist schließlich selbst schon aufgeregt und nervös genug. Und wenn das Schatzl dann endlich auf der Welt ist, gibt es doch kaum etwas schöneres als endlich stolz allen Familienmitgliedern und Freunden den neuen Erdenbürger vorzustellen.

Womit wir zur Frage Nr. 2 kommen:
Wisst ihr schon was es wird?
Zuerst freue ich mich über die Diskretion, die in dieser Frage mit schwingt. Schließlich könnte die Frage auch "Was wird es denn?" lauten. Doch so versucht der Fragende erstmal herauszufinden, wie offen man dieser Frage selbst gegenüber steht. Man erkundigt sich also zuerst, ob es überhaupt schon bekannt ist. Diese Frage kann ich bisher nur mit einem ehrlichen "Nein" beantworten.
Dann wird natürlich sofort "Aber ihr lasst es euch schon sagen, oder?" nachgeschoben. Diese Frage kann ich ehrlich mit "Ja" beantworten. Die Namenssuche wird sich so schon arg schwierig gestalten, so können wir den Schwierigkeitsgrad immerhin halbieren.
Und dann die Forderung "Na wenn ihr es dann wisst, dann schreibst du mal...ja?"
Äähhh...nein?!
Meiner Meinung nach geht das nur die werdende Mama, den werdenden Papa und eventuell ganz enge Familienmitglieder etwas an. Seht ihr das anders? Ich denke, so viel Diskretion und Privatsphäre sollte man einem Elternpaar eingestehen, dass man einfach nicht erwartet, dass das Geschlecht des ungeborenen Kindes aller Welt mitgeteilt wird. Ein kleines süßes Geheimnis, dass man, so denke ich zumindest, akzeptieren sollte.

Während unserer langen Kinderwunschzeit gab es für mich schon Tabus, die natürlich immer noch gelten. Niemals würde ich ein kinderloses Paar fragen, warum sie keine Kinder haben. Niemals würde ich eine Familie, mit einem Kind fragen, warum sie nur ein Kind haben. Niemals würde ich einer Single-Frau sagen, dass es langsam Zeit für Kinder wäre...Tabus, Privatsphäre, die ich respektiere.
Warum ist das so? Weil ich ganz genau weiß, wie es im Herzen sticht und im Magen grummelt, wenn man solche Fragen gestellt bekommt...

Im Falle einer Schwangerschaft tut so eine Frage sicherlich nicht so weh, doch die Privatsphäre eines Paares wird dadurch, in meinen Augen, trotzdem verletzt.

Wie seht ihr das?

Ich freue mich auf eure Meinungen!
Bis bald, eure

Dienstag, 22. November 2016

#18 Küstenwanderung

 09.05.2016

Das Wetter ist herrlich, Sonne satt, blauer Himmel, es könnte nicht besser sein. Wir wandern immer an der Küste entlang von Bucht zu Bucht bis nach Vela Luka City. Der Weg ist echt schön, erst sehr schmal und naturbelassen, dann immer breiter werdend....für Spaziergänger geeignet.


Am Wegesrand gibt es tolle Villen, Strandhäuser und Pflanzen zu bewundern. Manche Kakteen und Agaven sind wirklich von erstaunlicher Größe.


Ach guck mal...die Familie als Ganzes. Vela Luka City, unser Ziel, im Hintergrund.


Nach einem reichlichen Mittagessen in Vela Luka treten wir gemütlich den Rückweg an. Wir finden am Weg eine herrliche einsame Badestelle, wo wir alle erstmal eine ausführliche Mittagsruhe genießen. 


Als alle ausgeschlafen haben, wird gebadet und geplanscht was das Zeug hält. Das Matzel kennt wieder keine Furcht und sitzt gemütlich im kühlen Nass. Wir finden kleine Einsiedlerkrebse und allerhand Muscheln.




Ausklingen lassen wir den Tag wieder auf der Overlook-Terrasse auf dem Sanitärhaus. Ein herrlicher Sonnenuntergang nach einem wunderschönen Tag!


Eure


Donnerstag, 17. November 2016

#17 Radtour mit Hindernissen

08.05.2016

Bei herrlichstem Sonnenschein packen wir den Fahrradanhänger und schwingen uns auf die Räder. Wir wollen einen Küstenradweg Richtung Vela Luka erkunden.
Der Weg ist wirklich wunderschön. Es geht immer an der Küste entlang, mal über Asphalt, mal über Schotter, durch kleine Örtchen, durch Wälder, Bucht für Bucht radeln wir die Küste ab.


Es könnte so wundervoll sein!
Leider gefällt es dem Matzel heute überhaupt nicht in ihrem Anhänger. Sie ist müde, findet nur leider keine Ruhe in der sitzenden Position. Der Kopf fällt nach vorn, bei jedem Huckel wacht sie wieder auf. Immer wenn wir über Asphaltstraße fahren, entspannt sie sich und schläft ein, doch sobald wir wieder über etwas holprigeres Gelände fahren, wacht sie auf und schreit...sie ist einfach komplett unzufrieden mit ihrer Situation.

Also bleibt uns nichts anderes übrig, als sie auf dem nächsten asphaltierten Stück Straße zum schlafen zu bringen...der Matzel-Papa fährt dazu mit ihr das Stück Straße mehrfach ab...und dann eine Pause einzulegen. Also rasten wir im Schatten und warten bis das Matzel ausgeschlafen hat, in der Hoffnung, sie hat dann bessere Laune.


Irgendwann erreichen wir dann tatsächlich Vela Luka, endlich kann das Matzel aus dem Anhänger raus. Wir essen gemütlich Mittag, gehen im Hafen spazieren und lassen das Matzel schön auf einem Spielplatz toben.




Leider wird der Rückweg zum Campingplatz dann sehr unschön. Das Matzel ist total unentspannt im Fahrradanhänger, wir halten alle 200m an und versuchen ihr etwas Gutes zu tun, irgendwie ihre Situation zu verbessern, so dass sie sich wohler fühlt. Doch nichts hilft....die Nerven sind arg angespannt. Wir versuchen nur schnell zurück zu kommen, damit sie endlich aus dem Anhänger raus kann.

Den Rest des Tages ruhen wir uns aus...

Eure

Donnerstag, 10. November 2016

"Ihr werdet euch umgucken..."

Neulich war abends eine Freundin zu Besuch, zum gemütlichen Filmabend, vorher natürlich lecker essen und bisschen schwatzen...ein richtiger Frauenabend eben.
Natürlich kommt unser Gespräch auch zu meiner Schwangerschaft...und da fällt der Satz, der mir seit diesem Gespräch immer wieder im Kopf herumgeistert "Ihr werdet euch ganz schön umgucken, wenn erst das zweite Baby da ist. Ein Kind ist gar nichts, aber zwei und dann auch noch in so kurzem Abstand...das ist absolut stressig."
Ist ja grundsätzlich keine so verkehrte Aussage...aber erklärend sollte ich vielleicht hinzufügen, dass meine Freundin kinderlos ist. Auch nicht unbedingt gewollt, doch aber kinderlos.

Wenn ich den Satz jetzt aufschreibe, klingt er gar nicht mehr so hart. Aber warum beschäftigt er mich dann schon seit Tage immer wieder?

Vielleicht weil es meine eigenen Ängste benennt? Vielleicht weil ich mir wirklich einen Kopf mache, ob ich unserem Wunder-Wunschkind dann noch gerecht werden kann, oder ob ich dem Winzling die Aufmerksamkeit nebem dem Wunder-Wunschkind geben kann, die es braucht? Vielleicht weil ich jetzt schon manchmal so müde bin und mich dann frage, wie das erst mit zwei Kindern werden soll? Oder vielleicht nervt es auch nur, dass ich kluge Ratschläge und Hinweise bekomme, von jemanden der auch nur von anderen gehört hat? Warum lass ich mich von so einem blöden Kommentar so umtreiben? Warum kommt es nicht einfach ins Schubfach "gehört und gut"?

Ich habe nichts weiter geantwortet, außer "ich bin immer der Meinung, dass es auch ein wenig Einstellungssache ist, ob man etwas als Stress empfindet oder nicht".

Niemand kann vorher sagen, wie etwas werden wird. Außer Nostradamus vielleicht, aber selbst der lag nicht immer richtig.
Unser Wunder-Wunschkind war / ist ziemlich unkompliziert, hatte kaum mal Bauchweh, ist auch sonst nicht weinerlich sondern mehrheitlich gut drauf...ein "einfaches" Kind. Somit sind wir da eventuell ein wenig verwöhnt. Mit dem Winzling kann es alles anders werden, das ist mir klar. Doch als Mutter ist man doch Anpassungsfähig und erst recht stark wie ein Elefant. Man schafft viel mehr, als man sich selbst zugetraut vorher hätte. Außerdem sind wir (zumindest in den meisten Fällen) nicht allein.
Wir haben Männer, die Väter sind und ihren Anteil an Fürsorge leisten.
Wir haben Eltern, Omas und Opas, die sich auf die Enkel freuen und helfen, wenn sie gebraucht werden.
Wir haben Freunde, die einem gerade in der Eingewöhnung unterstützend unter die Arme greifen.

Sicherlich wird es eine Umstellung werden, klar, wäre auch komisch, wenn nicht. Doch deshalb freuen wir uns nicht weniger auf den Winzling und wir alle, und vor allem ich als Mutter, werden unser Bestes tun, um mit dieser neuen Herausforderung zu wachsen und sie zu meistern!

Ihr lieben Mehrfach-Mamis....wie habt ihr das Ankommen eines neuen Familienmitgliedes empfunden? Was haben euch für Gedanken während der Schwangerschaft begleitet? Waren da nur Freude und Liebe oder auch Ängste vor der neuen Herausforderung? Ich würde mich freuen, von euch zu lesen!

Eure


Dienstag, 8. November 2016

#16 Radtour nach Orebic und # Übersetzen

06.05.2016

Heute machen wir eine gemütliche Radtour nach Orebic. Wir radeln an der Küste entlang und schauen uns die Promenade an. Große Schiffe gibt es zu bestaunen und viele Steine ins Wasser zu werfen.



Zum Mittagessen lassen wir uns Steak und Garnelen in einem Restaurant an der Promenade schmecken. Das Matzel kostet alles und verzaubert wieder alle Gäste und Kellner. Bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt gönnen wir uns ein riesiges Eis. Ein rundum schöner entspannter Tag!

07.05.2016

Heute hat der Matzel-Papa Geburtstag und zur Feier des Tages fahren wir heute weiter :D. Wir wollen das Festland verlassen und in Orebic auf die Insel Korcula übersetzen. Die Fähre geht erst 13 Uhr, noch genugend Zeit für einen Strandbesuch. Wir genießen den einsamen Strand und verabschieden uns dann von diesem wundervollen Fleckchen Erde.


Pünktlich 13 Uhr legt die Fähre ab und nur 30 Minuten später erreichen wir die Insel Korcula. Das Matzel staunt nicht schlecht, als wir plötzlich übers Wasser fahren.


Wir wollen die Insel "von hinten aufrollen" und fahren somit gleich durch bis zum westlichsten Örtchen, nach Vela Luka. Etwa 5 km außerhalb von Vela Luka befindet sich ein herrlich abgelegener, total einsamer, sehr familiärer Campingplatz...das Mindel Camp. Wir werden hier super freundlich empfangen, das Matzel wird gleich in die Familie integriert und darf super süße Nachwusch-Schildkröten bewundern... "Look Matzel, look" ... der Camping-Wart ist ganz verliebt in das Matzel "look at this blue eyes....".
Die Schildkröten findet das Matzel echt spannend und noch etwas grobmotorisch grabscht sie nach den süßen kleinen Tieren. Gut, dass die auch schon einen Panzer haben!

Wir suchen uns einen schönen Platz, richten uns ein und erkunden am Nachmittag die nähere Umgebung und die Strände. Leider ist  auch hier noch gut erkennbar, dass Vorsaison ist. Es liegt viel Müll und Dreck an den Stränden rum, leider!! Außerdem sind die Strände hier sehr steinig und steil....nichts für uns verwöhnte Kiesstrand-Gänger.



Den Sonnenuntergang genießen wir auf dem Sanitärhaus, der "Overlook"-Terrasse!

Eure