Sonntag, 21. Dezember 2014

Oktober: der Bluttest

Der Tag an dem der Bluttest war, der 8.Oktober...
11Uhr habe ich einen Termin in der Klinik zum Ultraschall, zur Kontrolle der Eierstöcke. 11Uhr erst, hmm...wenn ich da erst Blut abgebe, kann es sein, dass ich an diesem Tag das Ergebnis nicht mehr bekomme. Möchte ich das riskieren? Natürlich nicht!
Pünktlich 8Uhr zur Praxisöffnung stehe ich in der Praxis und bitte darum mir Blut abzuzapfen. Das wird auch bereitwillig getan. Ok, alles klar, dann bis später.

Kurz vor 11Uhr ich stehe in der Praxis in der Schlange an der Anmeldung...ich bin so unendlich nervös, ich tippel von einem Fuß auf den anderen. Eine junge Frau steht noch vor mir, eine andere junge Frau steht an der Anmeldung. Meine Lieblingsschwester macht die Anmeldung. Sie sieht mich in der Schlange stehen....sie schaut mich an, ich schaue sie an....ich mache ein fragendes Gesicht....sie grinst und streckt beide Daumen nach oben!!! Ich drehe fast durch, ich weiß nun gar nicht mehr wohin mit mir...mein Puls rast, ich schwitze...oh man, wie warm mir ist, ich muss die Jacke ausziehen, sofort!

Endlich bin ich an der Anmeldung: meine Lieblingsschwester sagt mir den HCG-Wert..146. Ist das ein guter Wert frage ich....ein solider Wert sagt sie.

Nach einer gefühlten Ewigkeit im Wartezimmer darf ich zur Ärztin ins Behandlungszimmer. Ich bin immer noch total hibbelig und bekomme alles nur durch einen Schleier mit. Sie macht einen Ultraschall und es sieht alles gut aus...also das was man sieht. Vom Embryo sieht man natürlich noch nichts, leider!!
Ich bekomme einen Termin für einen erneuten Ultraschall in zwei Wochen. Nach dem Warten ist vor dem Warten....

Mit einem grinsen im Gesicht verlasse ich die Praxis...ich fahre direkt zu meinem Mann zur Arbeit. Ich rufe ihn an, bitte ihn mal kurz rauszukommen...ich drehe mich von dem Eingang weg, sonst würde mein lächeln und die kullernden Tränen schon alles verraten. Kaum ist er da, falle ich ihm um den Hals, murmel etwas von "positiv" und schluchze....

Der erste kleine Schritt ist geschafft...wir sind schwanger!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Oktober: der Test vor dem Test

Wir schreiben das Jahr 2014, Oktober...3 Tage vor Bluttest.
Ich bekomme leichte Schmierblutungen...toll, das wars dann wohl. War ja klar...warum sollte es denn ausgerechnet bei uns und ausgerechnet jetzt und überhaupt mal klappen? Ich setze eigenmächtig alle Medikamente ab....wozu noch weiter die Mens hinauszögern und so das Leid nur verlängern?
1 Tag vor Bluttest:
Immer noch keine Mens da, auch keine Schmierblutung mehr...alles schneeweiß, trotz absetzen der Medikamente. Da waren doch sonst immer schon wenigstens deutliche Schmierblutungen. Unsicherheit macht sich breit...und...Hoffnung.
Ich bin im Büro, ungeduldig, ein nervliches Wrack. Bei jedem Gang zur Toilette wird Schlüppi und Toipapier nach Anzeichen auf Blut untersucht...nichts.
Ok, dann mach ich jetzt so einen bescheuerten Test...dann hab ich wenigstens Gewissheit, dass es wirklich nicht geklappt hat und kann in Ruhe weiterleben.
Ich geh in die Drogerie...kaufe den billigsten und einfachsten Streifentest, den es gibt. Wieder zurück im Büro, ab aufs Klo und raufgepullert auf den billigsten und einfachsten Streifentest. Noch bissel drauf geguckt...nichts...zurück in die Packung das Ding, erstmal weglegen und zurück an den Arbeitsplatz.
Hmm, jetzt hab ich nicht mal die 3 Minuten abgewartet...also zurück aufs Klo, billigsten und einfachsten Streifentest aus der Packung gefummelt, drauf gestarrt...bei schlechtem gelben künstlichen Licht...seh ich da....einen zweiten Strich????!!! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Wie jetzt? Verdunstungslinie? Hab ich doch zu lange gewartet, bis ich drauf geguckt habe?
Kann es Rest-HCG von einer Spritze sein? Eigentlich habe ich mir das letzte HCG zum Auslösen des Eisprungs gespritzt...ich sollte diesmal nichts nachspritzen, da meine Eierstöcke schon so dick genug waren und das nur eine Überstimulation gefördert hätte.
Ich rufe meinen Mann an "Schatz, ich habe es nicht mehr ausgehalten und den billigsten und einfachsten Streifentest gemacht....und...naja, nun ja...da ist ein zweiter Strich..." Antwort meines Mannes: "Aha...naja, warten wir mal den Bluttest morgen ab". Wahnsinn, wie ruhig er da bleiben kann...aber das holt mich wieder auf den Teppich zurück. Warten wir den Bluttest ab...

Mittwoch, 10. Dezember 2014

September: Transfer und Warteschleife

Eigentlich gibt es zum Transfer nicht so viel zu sagen. Alles lief ab wie immer, ich ging gegen 9Uhr in die Klinik und nicht viel später war ich auch schon dran. Die Ärztin beguckte meine immer noch sehr dicken Eierstöcke, verlängerte meine Krankschreibung und dann ging es schon los.
Die 2 Eizellen sind gut und genau zeitgemäß weitergewachsen und es zogen 2 schöne 4-Zeller ein. Zusätzlich sollte ich weiter etwas gegen  Thromobose spritzen, da meine Eierstöcke immer noch arg vergrößert waren und es sein kann, dass dadurch Flüssigkeit in den Bauchraum gelangt.
Außerdem gab es natürlich die tägliche Dosis Progesteron zur Unterstützung des Gelbkörpers.

Tja...und ab da hieß es wieder warten. Welcome Warteschleife...
Die lief eigentlich richtig angenehm ab. Ich war auf Grund der Beinah-Überstimulation den Großteil der Warteschleife krank geschrieben. So konnte ich die ganze Zeit zu hause sein und mich nur um mich, die beiden Zellklumpen und Dinge, die ich gern tu, kümmern. Das tat mir sehr gut!

Aber natürlich wurden die letzten 2 Tage vor dem Bluttest trotzdem wieder zu einer Zitterpartie, einem Auf und Ab in der Gefühlsachterbahn...wie das halt immer schon war und wie es auch immer sein wird.

Bis demnächst *winke*

Mittwoch, 3. Dezember 2014

September: Punktion

Mit all diesen guten Wünschen und Gedanken machte ich mich nun auf zur Punktion. Montagmorgen, nüchtern und müde, erschien ich in der Klinik. Ich kam in ein Zimmer mit 3 anderen jungen Frauen.
Einige der Frauen waren noch nicht vertraut mit dem Prozedere, andere waren schon das 2. mal zur Punktion...ich war inzwischen zum 3. mal da. Auch kein schöner Zimmer-Rekord.
Nach einer kurzen Wartezeit ging es los und ich wurde als 3. in den OP geholt. Die Narkoseärztin suchte in meiner linken Armbeuge nach einer geeigneten Vene, was sie sehr schnell aufgab und ans Handgelenk wechselte. Der Stich tat wahnsinnig weh...schlimmer als alle Blutabnahmen vorher, ich spürte es bis in die Finger ziehen.
Im Nachhinein bildete sich um mein Handgelenk ein extrem großer Bluterguss und mein Ringfinger war etliche Tage taub. Auch heute spüre ich noch ein ziehen im Ringfinger, wenn ich über die Einstichstelle streiche. Die gute Ärztin hatte scheinbar einen Nerv getroffen.
Naja, dann tauchte ich schnell in die Traumwelt ab und wachte erst im Bett wieder auf. Nachdem alle Frauen im Zimmer langsam aus der Narkose aufwachten, kamen sogar ein paar Gespräche auf...wir vertrieben uns die Wartezeit bis zur Nachuntersuchung mit quasseln, essen, trinken und Pippi machen.
Gegen Mittag wurden wir eine nach der anderen zum Nachgespräch geholt.
Der Arzt teilte mir mit, dass 18 Eizellen punktiert werden konnten. Wow...noch ein Rekord. So viele Eizellen hatten wir bisher noch nie. Wenn sich nur die Hälfte davon befruchten ließen, dann hätten wir ein schönes Polster.
Ich wurde nach hause entlassen und den Rest des Tages entspannte ich mich aufm Sofa und ließ mich von meinem Mann verwöhnen.
Meine Eierstöcke taten ganz schön weh....naja, schließlich haben sie 18 Eizellen gleichzeitig produziert.

Am nächsten Tag rief ich vormittags im Labor an und bekam die freudige Mitteilung, dass sich wirklich 9 Eizellen befruchten ließen. Ich war begeistert. Die 2 schönsten wurden weiter kultiviert und die anderen 7 kamen ab ins Eisfach. Und ich gehörte wieder zurück aufs Sofa...

Auf zum Transfer...

Mittwoch, 26. November 2014

September: Glauben

Das Wochenende vor der Punktion waren wir bei meinem Schwager und meiner Schwägerin zur Einschulung unseres Neffen.
Ich fühlte mich mehr als reif, meine Eierstöcke waren super beladen und dick und mein Bauch war stark aufgebläht. Zum Glück war das Wetter gut genug für ein weich fallendes Kleid.
Wir hatten diesmal niemandem exakt erzählt, wo wir gerade in der Behandlung standen, ob wir überhaupt gerade eine Behandlung machten. Diesmal machten nur wir zwei, mein Mann und ich, das ganz allein mit uns aus.
Die Einschulung war wirklich schön, wir hatten insgesamt ein sehr schönes Wochenende. Es wurde gefeiert, viel gegessen, spaziert übers Weindorf und durch Weinberge. Die Sonne strahlte, was wollte man mehr.

Kurz vor unserer Abreise kam das Gespräch mit meiner Schwägerin auf den kommenden Termin am Montag. Ich sagte nur so viel, dass wir am Montag einen Arzttermin haben und ich die darauf folgende Woche krank geschrieben sein werde. Mehr nicht. Doch meine Schwägerin kann ja 1 und 1 zusammen zählen und hatte ja unsere bisherige Geschichte aufmerksam verfolgt.

Später fuhren wir dann Richtung Heimat und in den Abschiedsworten lagen gute Wünsche für den kommenden Termin.
Wenig später, noch auf der Heimfahrt, piepste mein Handy und mich erreichte die Frage meiner Schwägerin, ob sie für unseren Termin am Montag beten dürfe. Ich war schlagartig tief berührt. Natürlich durfte sie das!
Einen Tag später schrieb sie mir, dass sie glaubt, dass Gott weiß, wie es uns geht und was wir brauchen...dass sie ihn bitten wird, bei uns zu sein und uns das zu schenken, was wir uns gerade wünschen und brauchen, Ruhe, Gelassenheit, Kraft...Gott ist groß und sein Wille geschehe, sie vertraue auf ihn!
Mein Tränchen kullerten einfach so drauf los...ich war unendlich gerührt. 

Mittwoch, 19. November 2014

September: Stimulation und deutsch-polnische Hochzeit

Wart ihr schon einmal auf einer polnischen Hochzeit? Ich sag euch....wenn nicht, dann habt ihr absolut was verpasst! Es war ja "nur" eine deutsch-polnische Hochzeit, doch das reichte schon aus, um es zur besten Hochzeit zu machen, auf der ich bisher gewesen bin.
Doch der Reihe nach.
Irgendwann Anfang September bekam ich meine Tage (so viel zu "im Urlaub" und "einfach mal enstpannen" Ha! ich krieg mich nur grade so wieder ein vor lauter Lacherei...) und damit ging es an Zyklustag 3 mit der Spritzerei wieder los. Kaum eine Woche nach Beginn der Spritzerei waren wir zu besagter Hochzeit eingeladen. Ich also versucht rauszufinden (gaaaaanz unauffällig), ob in der Pension, wo wir anschließend nächtigen sollten, ein Kühlschrank auf dem Zimmer ist. Nein....nur ein Bett und eine Kleiderstange...ganz einfach. Hmpf...und nun? Die Medikamente müssen kühl gelagert werden, zumindest wird es einem in der Apotheke immer so gesagt ("du wollen Kühlakku kaufen??"). Aber ich bin ja nich aufn Kopp gefallen...ich hab also mal den Beipackzettel studiert. Und dort steht drin, dass es nicht über 25°C gelagert werden soll und keinem direkten Sonnenlicht ausgsetzt werden soll. Ha! Sache geritzt...damit reichte also die Kühltasche mit Kühlakku völlig aus.
Wie gewohnt rannte ich schön alle 2 Tage zum Folli-TV und ließ die Gebärmutterschleimhaut und meine Eierstöcke begutachten. Es entwickelte sich alles prächtig, es waren allerhand Follikel zu erkennen. Diesmal arbeiteten sogar beide Eierstöcke eifrig mit. In Summe waren wir wohl so bei 14 sichtbaren Follikeln, die alle mehr oder weniger gleichmäßig wuchsen. Fette Ausbeute.
Doch nun zum eigentlichen Thema.
Ich also mitten in der Stimu und dann zur polnischen Hochzeit. *hach* war det schön! Die Trauung fand in Deutschland statt, war schön und emotional (welche Trauung ist das auch nicht?) und direkt im Anschluss ging es dann zum Ort der Feierlichkeit, nach Polen.
Im Festsaal waren 5 lange Tafeln aufgebaut und schön geschmückt. Kaum traf das Hochzeitsppar ein, ging es los mit der Feierei. Es wurde Essen aufgetischt, noch und nöcher...alle ausgehungert, stopften Lebensmittel in sich hinein. Doch nach dem "ersten Gang" war noch lange nicht Schluß. Es kam Essen über Essen, immer wieder anderes, immer wieder lecker. Man konnte also aufstehen, tanzen, reden, feiern und man hatte nicht das Gefühl "wann gibts eigentlich wieder was zu essen" oder "hab ich jetzt einen Gang verpasst?". Es stand einfach immer alles zum Verzehr bereit.
Eine andere "Leckerei" war der Vodka, der in Strömen floss. Auf jeder Tafel standen im Abstand von ca. 1m Vodka-Flaschen, an jedem Platz ein Gläschen und wenn eine Flasche leer war....da kam natürlich gleich eine neue, gut gekühlte Flasche. Mit fortschreitender Stunde wurde die Feier immer ausgelassener.
Zwischendurch habe ich mal panisch auf die Uhr geschaut, nur um festzustellen, dass ich schon "über die Zeit" war...ich also schnell aufs Zimmer und zu dem Vodka im Blut noch ne Portion Gonal in den Bauchspeck gespritzt.
Um das mal zusammenzufassen: es war ein rauschendes Fest, wir haben getrunken, gelacht, gefeiert, getanzt (ich hab ordentlich meine dicken Eierstöcke auf der Tanzfläche rumgewirbelt)...es war einfach nur ein toller Abend...eine tolle Nacht. Gegen 4:30Uhr machte der DJ plötzlich die Musik aus und meinte "ich hab keine Lust mehr"...da blieb uns nichts anderes übrig, als noch einen Schlummertrunk zu nehmen und ins Bett zu gehen.
Nur um ca. 6:30Uhr von den ersten Kindern auf dem Gang geweckt zu werden...tja, wer feiern kann usw. ;-)

Ich grüße euch lieb!

Mensch jetzt hätte ich es beinahe vergessen...es gab auch einen Schokobrunnen *hmmmm* LECKER! :-)

Mittwoch, 12. November 2014

August: Downregulierung und Triathlon

Total erholt und voller Tatendrang kamen wir aus dem Urlaub zurück...mit den Gedanken an den Rat der Kieler Ärztin wollten wir diese neue Energie in unsere nächste und letzte ICSI stecken. Die Eisbären sollten mal schön bleiben wo sie sind, schön sicher in ihrem Stickstoff-Bett...so junge Eier bekommt man nie wieder. Frische Eier sollten her, keine ausm Tiefkühlfach, ganz frische...alles auf neu.
Also ging ich direkt nach dem Urlaub in die Klinik...zum Blut abnehmen und Ultraschall, ob denn der Eisprung auch schon vorbei ist. Der Bluttest bestätigte was der Ultraschall schon vermuten ließ, der Eisprung war vorbei, ich konnte also mit der Downregulierung beginnen. In meiner gutgläubigen Naivität...es hätte ja vielleicht auf natürlichem Weg im Urlaub klappen können, fragte ich die Ärztin, ob die Downregulierung Einfluss auf eine eventuell bestehende Schwangerschaft haben könnte. Nein, hätte sie nicht. Es ist gut, dass wir den Zyklus trotzdem genutzt haben, meinte sie...sie persönlich würde auch keinen Zyklus auslassen.
Mit diesen Infos und einem langen und teuren Rezept (auch schon mit den Medikamenten für die demnächst beginnende Stimulation) verlasse ich also frohgemut die Klinik.

Um mich direkt auf die nächste große Herausforderung zu konzentrieren....*trommelwirbel* meine erste Triathlon-Teilnahme. Die Downregulierung lief so nebenbei, manchmal vergaß ich mein Nasenspray zu nehmen, nahm es dann etliche Stunden nach dem eigentlichen Zeitpunkt...naja was solls. Ich hatte andere Missionen, um die ich mich kümmern musste!
Um das mal genauer zu erklären, ich fahre ja sehr sehr gern Fahrrad. Ich habe eine Freundin, die schwimmt sehr gern und eine weitere Freundin, die läuft sehr gern. Jaaaa genau, das ist die perfekte Konstellation für eine Staffel-Teilnahme an einem Triathlon. Schon lange vorm Norwegen-Urlaub hatten wir uns angemeldet, der Teamname "die 3 Schnecken" ist Programm ;-) !
Auf jeden Fall war das alles wahnsinnig aufregend. Ich hatte mir ein Rennrad ausgeliehen und damit ein paar Proberunden auf den örtlichen Radwegen gedreht. Ein sehr schnittiges und schnelles Teil.
Am Tag des Wettkampfs regnete es als ob es kein Morgen gäb. Die Straßen klatschnass und rutschig und ich noch nie bei Regen mit dem Rennrad unterwegs gewesen. Mein "Mentor" (ein befreundeter Rennradfahrer) legte mir ans Herz nur auf den Geraden Power zu geben und in den Kurven schön vorsichtig zu fahren.
Gesagt getan! Der Startschuss ertönte und unsere Schwimmerin stürzte sich in die Fluten, nach ihrer ersten Runde machte ich mich bereit. Ich fröstelte und hopste auf und ab, um endlich meine Füße wieder zu spüren. Dann kam die Schwimmerin in die Wechselzone gerannt...wir klatschten ab und ich rannte aus der Wechselzone heraus. Am Start setzte ich auf...gott was hatte ich zittrige Knie. Selbst jetzt beim schreiben kommt die ganze Aufregung wieder hoch. Und ich radelte los...endlich, endlich ging es los. Ich fuhr die ersten schmalen Kurven vorsichtig aus dem "Zuschauer-Geschlängel" raus auf die Landstraße und dann gab ich Gas. Nicht zu viel, ich hatte ja noch ein paar Kilometer vor mir. Ich musste 4x die gleiche Runde fahren, so konnte ich gut meine Zwischenzeit kontrollieren. Ich fuhr nach der ersten Runde in das Ziel-Start-Gekurve und die Leute jubelten und applaudierten...was für ein tolles Gefühl! Und wieder raus in die 2. Runde. Meine Zwischenzeit war spitze...wenn ich das so hielt, würde ich meine Bestzeit fahren.
Mein Mann stand immer an der Strecke und jubelte mir zu, feuerte mich an und machte Fotos. Nach der 3. Runde schrie ich ihn an "Siehst du meine geile Zeit??" Ich war super unterwegs und hatte nur noch eine Runde vor mir. Natürlich hatte er keine Ahnung von meiner Zeit, aber nach meinem Ausruf hatte auch er ein gutes Gefühl :-) !
Die letzte Runde genoss ich einfach nur, ich fuhr meine konstante Geschwindigkeit und bedankte mich bei den Helfern an der Strecke fürs zujubeln und anfeuern. Der Regen störte mich nicht mehr...es fühlte sich einfach alles nur klasse an. Dann kam die Zieleinfahrt, die letzten 2 Kilometer gab ich nochmal alles was drin war. Kurz vor der Zeitmessung musste ich absteigen und durch das Ziel in die Wechselzone laufen. Wieder Stehen fühlte sich erstmal sehr komisch an und für eine kurze Sekunde musste ich meinen Beinen sagen, wie laufen ging. Meine Füße spürte ich vor Kälte eh schon nicht mehr. Ich rannte nun also durch das Ziel in die Wechselzone, wo schon unsere Läuferin aufgeregt auf und ab hüpfte. Sie fummelte mir die Startnummer ab, wir umarmten und knutschten kurz und schon war sie weg. Was für Endorphine da freigesetzt werden...ihr würdet es nicht für möglich halten. Ich konnte meine Zeit nicht fassen...jeder unserer "Betreuer" (Freunde, die mit vor Ort waren) und mein Mann mussten sich immer wieder anhören "habt ihr meine Zeit gesehen?". Schnell fing ich dann an zu bibbern, also zog ich erstmal trockene, warme und regensichere Klamotten an und dann stellten wir uns an die Strecke um unsere Läuferin anzufeuern und um am Ende mit ihr zusammen durch das Ziel zu laufen. Dann endlich kam sie, unsere Läuferin. Anfeuernd zu einem letzten Endspurt begleiteten wir sie die letzten Meter und rannten mit ihr durchs Ziel, was für ein Zielfoto, was für ein Gefühl...geschafft! Glücklich fielen wir uns in die Arme!

Um dem ganzen ein kurzes, aber deswegen nicht weniger schönes Ende zu bereiten....wir haben den 3. Platz gemacht. In unserer Sonderwertung "Drei-Weiber-Staffel" haben wir es auf Platz 3 geschafft!!! Wir bekamen einen Pokal und Urkunden, zusätzlich zu der Finisher-Medaille. Damit hätte ich niemals gerechnet. Was für ein tolles beflügelndes, stärkendes, motivierendes Erlebnis!

Und nun mal Butter bei die Fische: wenn das eine nicht klappt, dann öffnet sich woanders eine Möglichkeit ;-) !

Bis Baaahaaaald *winke*

Mittwoch, 5. November 2014

August: Urlaub

Wir haben Urlaub gemacht, 3 Wochen langen Urlaub. Wir haben alles was man so zum Leben braucht in unseren Bus gepackt und sind gen Norden gefahren. Die Fähre nach Trelleborg hatten wir schon im März gebucht, das Ziel Norwegen stand fest....also los gings.
Wir haben uns treiben lassen, sind geblieben wo es uns gefiel, haben Stopps eingelegt, wo es sich lohnte, haben an entlegenen Stellen übernachtet...haben die Seele baumeln lassen. Es war toll. Nach der letzten Enttäuschung mit den Eisbären, war das jetzt genau das richtige.
Ablenkung, Konzentration auf das Schöne im Leben, Aufzeigen von den positiven Seiten des Lebens....Sehen der Möglichkeit eines Lebens ohne Kinder.

Natürlich haben wir während des Urlaubs auch über unseren großen Wunsch gesprochen und wie oder was wir da weiter machen. Und natürlich haben wir den Zyklus nicht völlig ungenutzt verstreichen lassen...schließlich stirbt die Hoffnung doch zuletzt ;-)

Auf jeden Fall hatten wir eine tolle Zeit, weg von der Klinik, den Medikamenten, den Arztbesuchen, den Terminen...einfach nur abschalten.

Bleibt neugierig....bis bald!!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Juli: Kryo-Transfer und Ergebnis Kiel

Ich mach mal einen Rückblick...eine Rückblick auf den Sommer und die Geschehnisse.
Im Juni waren wir ja in Kiel zur Immunisierung. Ca. 6 Wochen danach durften wir erneut Blut nach Kiel schicken, was darauf kontrolliert wurde, ob die Behandlung angeschlagen hat.
Dieses Ergebnis lies weitere 2 Wochen auf sich warten. Doch wir waren des Wartens leid, also starteten wir unabhängig von dem Blutergebnis schon mal einen neuen Kryoversuch. Was hatten wir schon zu verlieren.

Ich weiß nicht mehr genau, wie der Ablauf war...doch kurz vor dem Ergebnis aus Kiel zogen zwei kleine Eisbärchen bei mir ein. Gut entwickelt, zeitgemäß, gute Qualität, gut aufgebaute Schleimhaut...also beste Voraussetzungen, wie immer.

Ungefähr eine Woche nach dem Kryo-Transfer bekamen wir das Ergebnis aus Kiel:
"Es wird nahe gelegt innerhalb der nächsten 6 Monate eine Schwangerscahft anzustreben."

Aha...ok, im ersten Moment war ich total erleichtert, heilfroh, dass die Behandlung angeschlagen hat. Doch so nach und nach kam mir ins Bewusstsein zurück, dass die Ärztin in Kiel gemeint hatte, dass die Behandlung bei Erfolg ca. ein Jahr anhält. Das ist ja dann doch jetzt schon ein ganzes Stück weniger, ganze 6 Monate weniger. Wenn wir es nicht "schaffen" in den 6 Monaten schwanger zu werden, müssten wir erneut nach Kiel um die Behandlung erneut durchführen zu lassen. Ernüchterung stellte sich ein. Ein Gefühl von "Druck"...als hätte man den nicht eh schon genug. Na klasse, ich fing an Monate zu zählen.

Juni----Dezember, inzwischen war Juli geworden, im August war Urlaub geplant, also fällt der Monat weg. Da warens nur noch 4 Monate. Wenn man die aktuell laufende Kryo mal außer Acht ließ.

Aber nun glimmte Hoffnung auf, das Luder, machte sich breit in meinem Kopf, meinem Bauch, meinem Herzen. Es "muss" ja jetzt klappen, schließlich hat die Immunisierung ja angeschlagen.

Am Mittwoch sollte ich zum Bluttest. Die Woche drauf wollten wir in Urlaub fahren, 3 Wochen Norwegen, ob mit oder ohne Bauchbewohner. Ich rief gegen 13Uhr an "Das Ergebnis liegt noch bei der Ärztin, rufen Sie in einer Stunde noch mal an.". Bedeutete das jetzt was gutes oder eher nicht? Geht jedes Testergebnis zur Begutachtung zur Ärztin? Es beruhigte mich nicht unbedingt.
Naja, nach ner Stunde also noch mal angerufen, HCG bei 7...negativ sozusagen, Rest HCG vom nachspritzen 5 Tage nach dem Transfer. Doch "es gilt erst unter 5 als negativ...für die Unterlagen. Bitte kommen Sie am Freitag erneut zum Bluttest." Na klasse.
Am Freitag vor Abfahrt in den Urlaub ging ich also erneut in die Praxis um Blut abzugeben. Eigentlich war das Ergebnis klar, doch ich lass mich gern etwas quälen. Gegen 13Uhr rief ich in der Praxis an um mir meinen erneuten Fausthieb in die Magengegend abzuholen.
"Nein, das Ergebnis ist noch nicht da...rufen Sie kurz vor 14Uhr noch mal an."
Freitags schließt die Praxis 14Uhr, ab Punkt 14Uhr wird ein AB geschaltet...ein Glücksspiel also, ob man da noch durch kommt. Ich erklärte der Dame (Auszubildende...vllt ne Woche da, wenn überhaupt), dass ich kurz vor 14Uhr auf meinem Roller sitze und nach hause fahre und nicht telefonieren könne. Sie meinte daraufhin, dass sie die Patientinnen noch anrufen, wenn sie bis 14Uhr das Ergebnis nicht abgefragt haben. Ok, das beruhigte mich etwas.
Kurz nach 14Uhr klingelte mein Telefon, die junge Dame versuchte mir nun freundlich zu verklickern, dass das Ergebnis noch nicht da sei....der Kurier war noch nicht mal los gefahren. Was?? Ich war total baff, dass sowas überhaupt möglich war. Und da konnte ich es nicht mehr aufhalten...ich machte das arme kleine Schwesternding, die gar nichts dafür konnte, ordentlich rund. Wie es ihr denn einfallen könne, die Frauen übers Wochenende in Ungewissheit zu lassen. Was wenn mein HCG nun doch gestiegen ist und ich eine Eileiterschwangerschaft habe? Naja, sie hat sich zig mal entschuldigt und gemeint, am Montag wäre das Ergebnis da...toll, da sind wir in Norwegen.

Am Montag rief ich dann in der Praxis an um mir meinen Fausthieb abzuholen, der aber gar nicht mehr so schlimm ausfiel, inzwischen war eh schon die Mens eingetrudelt.

Bye Bye Hoffnung, Hallo Urlaub!!!

Montag, 23. Juni 2014

Einmal Kiel und zurück

Das lange Wochenende in Kiel, an der Uniklinik Kiel.
Naja, so ganz stimmt das nicht. Wir haben das Wochenende an der Ostsee verbracht, waren baden, sind viel Rad gefahren, haben gegrillt, im Bus geschlafen, haben Erdbeeren geklaut und uns die Nasen und Schultern verbrannt...alles was so zu einem Wochenende am Meer dazu gehört.
Und am Montagfrüh sind wird dann pünktlich 8Uhr in der Klinik aufgetaucht. Zusammen mit einigen anderen Paaren...Kinderwunsch-Deutschland trifft sich in Kiel.
Der Vormittag bestand zum Großteil aus Warterei, doofen Frauenmagazinen, Leute beobachten, Toilettengängen.
Zuerst wird mein Mann zum Blut abgeben gerufen...ok, dass geht schon mal flott. Die Röhrchen lassen sich durch seine super-Venen 1a befüllen. Dann heißt es warten auf das Info-Gespräch mit der Ärztin. Darauf warten wir knapp 2 Stunden. Die Ärztin ist wirklich sehr freundlich, erklärt alles ganz ausführlich, beantwortet alle unsere Fragen und gibt Hinweise, spendet Trost, weckt Hoffnung, macht Mut.

Anschließend dürfen wir die Klinik für einen Spaziergang verlassen um dann 15 Minuten später wieder auf der Matte zu stehen, oder besser gesagt, im Wartezimmer zu sitzen.
Nach einer weiteren Stunde Warterei werden wir wieder ins Sprechzimmer gerufen. In einer Spritze befinden sich nun die weißen Blutkörperchen meines Mannes. Diese werden mir in 7 Pieksen unter die Haut injeziert. Das tut weh...es brennt und zieht. Die Haut wölbt sich nach außen und es bilden sich rote Flecken. Doch es ist recht schnell überstanden. Ich bekomme ein Pflaster drauf und den Hinweis, heute kein Wasser mehr daran zu lassen.

In den folgenden Tagen fängt es an zu krabbeln, es juckt, es zieht, es krabbelt einfach nur ganz fürchterlich. Es haben sich 7 wunderbar sichtbare rote dicken "Mückenstiche" gebildet, die ich immer vorsichtige "umkrabble".
Einmal wach ich nachts davon auf, wie ich mir genüsslich die 7 Piekser kratze...erschrocken höre ich auf...jetzt brennt es noch schlimmer.

Nach nun inwzischen schon 7 Tagen kann ich zurückblickend sagen "war ja alles gar nicht so schlimm". Es kribbelt noch manchmal leicht, die roten Flecken sind noch da, aber sind schon weniger geworden und in weiteren 7 Tagen wirds schon vergessen sein.

In 4 Wochen dürfen wir wieder Blut nach Kiel schicken, zur Kontrolle, ob ich dann Antikörper gegen meinen Mann gebildet habe ;-) !


Heute sogar mal mit Bild....mein gepiekster linker Unterarm einen Tag nach der Behandlung.

Liebe Grüße!!

Donnerstag, 12. Juni 2014

Hallo?!

Pünktlich zu 3 Jahren unerfüllter Kinderwunsch überkommt mich nun doch wieder ein klein wenig das Bedürfnis hier etwas nieder zuschreiben.
Im Juni vor 3 Jahren, ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen....haben wir uns geliebt...und mein Mann fragte mich, ob "es sicher" ist...ich sagte "nein" und er sagte "ach egal"...das war ein für mich sehr wunderbarer und emotionaler Moment. Der Moment, als wir uns bewusst und mit allen Konsequenzen für Kinder entschieden. 
3 Jahre ist das nun her. 

Eine Kinderwunschschwester hat nach einem sehr langen und steinigen Weg die erste Hürde geschafft. Sie ist schwanger.... Solche Wunder geben mir Hoffnung, geben mir Kraft, machen mir Mut, lassen mich weiter machen. Hanni.....meine Daumen sind dir sicher!!

Falls das hier heute etwas chaotisch rüber kommt....ich schreibe einfach, wie mir die Tasten unter die Finger geraten.

Interessiert es euch, wie es mir geht? Also....es geht mir gut. Ha! Damit habt ihr nicht gerechnet, oder? Ich lebe, ich lebe ein Leben ohne Kinder..im Moment. Und es fühlt sich gut an, im Moment. Mein Mann und ich, wir erleben im Moment so viel, es ist viel los....es ist beinah Sommer, wir sind jedes Wochenende unterwegs, erleben die Welt mit all ihren wunderbaren Seiten. Ich kümmere mich um mich, um meine Freunde..., ja es geht mir gut.

Manchmal sage ich zu meinem Mann so Sachen wie "wenn wir kinderlos bleiben, kaufen wir uns ein Paddelboot" oder "wenn wir zu zweit bleiben, mach ich den Motorradführerschein". Hat das was mit Abschließen zu tun? Ich denke nicht...nur mit Alternativen. Vor einem Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich jemals an den Punkt komme, an dem ich mögliche Alternativen sehe und mir überhaupt vorstellen kann. Doch scheinbar entwickelt man sich einfach immer weiter und passt sich an....

Immer mehr Meldungen von inzwischen schon Zweitgeborenen in unserem Freundeskreis machten in den letzten Monaten die Runde und kamen auf verschiedenen Wegen bei uns an. Das ein oder andere mal war ich sprachlos und brauchte einen Schnaps. Dann abends lieg ich neben meinem Mann im Bett und sage "jetzt kommt die 2. Kinderrunde und dann haben wir es überstanden". Ist das Resignation? Ich nenn es mal Selbstschutz...

Tja und nun? Wie geht es weiter bei uns? Nach der letzten ICSI hatte ich ja hier erstmal dicht gemacht und mich zurück gezogen. Ich wollte Abstand von dem Kinderwunschkram, mein Ruhe von Diagnosen, Behandlungen, Klinik und Co. Es geht mir einfach besser, wenn mich das ganze so wenig wie möglich tangiert.
Von der letzten Diagnose habe ich aber noch nicht erzählt, oder?
Nun ja, wir haben unsere Immunsysteme auf Kooperationsmöglichkeit untersuchen lassen.

An dieser Stelle hole ich gern mal etwas weiter aus. Alsoooo:
Es ist ja so, das die befruchtete Eizelle ja zu 50% ein Fremdkörper ist und es somit sein kann, dass die Einnistung nicht stattfinden kann, weil unser Immunsystem den Fremdkörper abstößt.
Nun wird man quasi geimpft gegen diesen Fremdkörper. Dazu werden die weißen Blutkörperchen vom Mann unter die Haut der Frau geimpft. Das Immunsystem fängt an auf den Fremdkörper zu reagieren und bildet Antikörper. Der Körper erkennt dann wohl die befruchtete Eizelle als Fremdkörper und denkt "ach ja, kenn ich schon...war nicht so schlimm, kann ich durchlassen" und somit erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass die Eizelle sich einnisten kann.
Wir haben eine mögliche Ursache.
Ich könnte jetzt ausführlich beschreiben, wie es mir damit ging und wie es mir inzwischen damit geht. Doch eigentlich habe ich darauf gar keine richtige Lust. Es ist wie es ist und wir können es nicht ändern.

Dieses Wochenende machen wir einen Ausflug an die Ostsee, denn am Montag haben wir den Termin in der Uniklinik Kiel. 4 Wochen haben wir auf den Termin gewartet.
Die Chancen nach der Behandlung schwanger zu werden steigen um 10%. 
Immerhin!

So und morgen steig ich wieder auf mein Fahrrad, fummel mir die Ohrstecker meines MP3-Players in die Ohren, mach ein Hörbuch an und vergesse die Welt um mich drumherum.

Vielleicht bis bald mal wieder!

Montag, 7. April 2014

Nachfrage

Auf Grund der großen Nachfrage nun doch eine kurze Erklärung...

Wie sich sicherlich der Großteil von euch denken kann, hat es wieder nicht geklappt. Nachdem ich 4 mal Embryonen transferiert bekommen habe, sind wir unserem Traum kein Stück näher gekommen.
Und ich habe einfach die Nase voll, um es mal milde auszudrücken. Ich habe die Nase voll davon, dem ... jetzt fällt mir hier kein passendes Wort ein, ich möchte nicht Problem schreiben....unerfülltem Kinderwunsch so viel Platz in unserem Leben einzuräumen.
Die Wochen der Stimulation und der Warteschleife waren die Hölle für mich. Ich war nicht ich selbst, absolut unausgeglichen, emotional, voller Angst...
Als ich das Ergebnis bekam (ich wusste es schon 2 Tage vor dem Bluttest und wir hatten somit genug Zeit zum trauern und weinen), war ich innerlich erleichtert. Nicht erleichtert, weil ich nicht schwanger war (um Gottes willen)...sondern erleichtert, dass dieses emotionale Chaos nun offiziell ein Ende hat. Ich darf wieder Herr über meinen Körper werden, ich weiß wieder was in mir Sache ist....ich kann wieder zu mir zurück kommen. Da wurde mir klar, wie stark mich die letzten Wochen belastet haben. Ich habe keine Warteschleife vorher als so belastend empfunden.

In einer "ich hab die Nase sowas von voll"-Phase habe ich den Blogtitel geschrieben, dass hier erstmal alles still gelegt ist. Ich möchte das auch erstmal so beibehalten. Ich möchte leben, fröhlich, flexibel und unabhängig sein. Ich möchte raus gehen und wunderbare Dinge mit meinem Mann erleben. Ich möchte die Welt wieder wahrnehmen, bewusst wahrnehmen.

Der unerfüllte Kinderwunsch bleibt Teil unseres Lebens....wir werden auch weiter machen, auf jeden Fall! 7 kleine Eisbären warten darauf transferiert zu werden. Aber es soll nur noch ein Teil meines Lebens sein....nicht mehr mein Leben.

Ich umarme euch alle und danke euch von Herzen, dass ihr alle so besorgt um mich seid. Es geht mir (wieder) gut und es geht weiter...es geht doch immer irgendwie weiter.

Sonnige Grüße!

Mittwoch, 19. März 2014

Punktion .. Transfer .. Speedy

Punktion
Am Montagmorgen mache ich mich ausgehungert (weil nüchtern) auf den Weg zur Klinik. Vor der Tür der Klinik warten noch 2 andere Paare. Die Tür wird aufgeschlossen und im Gänsemarsch spazieren wir in das Wartezimmer.
Nach ein bisschen Papierkram bringt mein Mann mich aufs Zimmer und wir müssen uns verabschieden. Er muss seine "Pflicht" erfüllen und ich richte mich im Zimmer für diesen Vormittag ein.
Schon bald kommt die Narkose-Ärztin und hält mir und meiner netten Zimmernachbarin einen Vortrag über den Ablauf der Narkose und der Punktion.
Meine Zimmernachbarin ist arg nervös und ich erzähle ihr von meinen Erfahrungen von der 1. ICSI und kann sie damit hoffentlich ein wenig beruhigen. Sie ist dann zuerst dran und kommt noch leicht benebelt und ununterbrochen quasselnd nach nur 10 Minuten wieder ins Zimmer.
Jetzt bin ich dran. Natürlich bin ich nun auch etwas aufgeregt...wäre ja auch komisch, wenn mich das alles total kalt lassen würde.
Mit eiskalten Fingern liege ich im OP und die Biologin fragt nochmal meinen Namen, den Namen meines Mannes, mein Geburtstag und die Anzahl der zu transferierenden Embryonen ab. Meine Antworten scheinen alle richtig zu sein, denn dann geht es los.
Die Narkoseärztin legt den Zugang und sagt etwas von "Vordosis". In meinem Kopf fängt es an zu kribbeln...dann wünscht sie mir schöne Träume und ich weiß noch, dass ich geantwortet habe, dass ich von meinem Baby träumen werde.
Als nächstes liege ich wieder in meinem Bett und habe das Gefühl herrlich lange geschlafen zu haben. Dabei waren es nur 20 Minuten.
So langsam wird auch mein Gehirn wieder ganz und gar wach und meine Zimmernachbarin erzählt mir äußerst amüsiert, dass ich "leicht apathisch" ausgesehen hätte, als die Schwester mich wieder zum Bett gebracht hat. Ich trage gern zur Belustigung anderer bei....
Wir verbringen quasselnd, trinkend und essend einen schönen Vormittag. Gegen Mittag kommen unsere Männer und warten zusammen mit uns gespannt auf die Nachuntersuchung, wo wir endlich erfahren, wie die "Ausbeute" ist.

Endlich werde ich aufgerufen. Ich rechne mit 9 Eizellen, denn so viele reife Follikel haben wir zuletzt im Ultraschall gesehen. Dann lächelt die Ärztin mich an und sagt "na das war ja eine reiche Ausbeute bei ihnen". Aha....
Es konnten 15 (!!) Eizellen gewonnen werden. Ich bin hin und weg. Wow, mit so vielen hatte ich absolut nicht gerechnet. Doch nach einem kurzen Flash hole ich mich selbst wieder auf den Boden zurück. Bestimmt waren die nicht alle reif und am Ende bleibt es bei den 9, die sich befruchten lassen. Doch das erfahre ich erst am Dienstag.
Den Rest des Tages verbringe ich schlafend und kuschelnd auf dem Sofa.

Am Dienstag pünktlich 11:36 Uhr (11:32 Uhr war besetzt....da hat bestimmt meine Zimmernachbarin angerufen :-) ) rufe ich im Labor an, um zu erfahren, wie viele der 15 Eizellen sich haben befruchten lassen. Die Biologin fragt das geheime Passwort ab, damit auch niemand fremdes anruft um zu erfahren, wie es meinen Eizellen geht.
Und dann sagt sie folgendes:
von den 15 Eizellen konnten 14 injiziert (eine Samenzelle hinein gegeben) werden. Von den 14 injizierten haben sich 9 befruchten lassen. 7 wurden eingefroren und 2 bekommen sie morgen zurück. Erscheinen sie bitte 10:30 Uhr zum Transfer.

9 also...9 befruchtete Eizellen. Ich bin begeistert...das ist wirklich eine super Ausbeute. 3 mehr als bei der 1. ICSI. Das ist gut, ein schöner Vorrat. Jetzt dürfen die 2 kleinen noch einen Tag weiter wachsen, bevor sie bei mir einziehen.

Transfer
Mittwoch, der große Tag. Die zwei kleinen Süßen dürfen heute bei mir einziehen. Ich hoffe, sie freuen sich genauso auf mich, wie ich mich auf sie.
Ich spaziere gemütlich zur Klinik und bin viel zu zeitig da. Im Wartezimmer treffe ich meine Zimmernachbarin wieder und vertreiben uns die Wartezeit mit quasseln und gegenseitig verrückt machen.
Dann geht es los. Wir warten vor dem OP, sie wird zuerst aufgerufen und als sie wieder raus kommt, umarmen wir uns und wünschen uns ganz viel Glück. Geteiltes Leid....es tut einfach gut, mit jemanden reden zu können, der das selbe durchmacht.
Dann darf ich auf den Stuhl. Wieder stellt mir die Biologin allerhand Fragen, die ich wohl wieder alle richtig beantworte, denn sie geht daraufhin los und holt die zwei kleinen Embryonen.
Die Ärztin führt die Kanüle ein und somit ist alles bereit. Nach einer kurzen (gefühlt ewigen) Wartezeit kommt die Biologin zurück und schon dürfen die beiden es sich bei mir gemütlich machen.
Die Biologin informiert mich dann noch, dass es sich um einen 4 Zeller und einen 8 Zeller handelt. Ich kann meine positive Überraschung nicht verbergen und die Biologin stimmt mir zu. Der 8er ist echt schnell für 2 Tage. Der 4er ist absolut in der Norm....der 8er ist mein kleiner Speedy.
Absolut glücklich euphorisch verlasse ich die Klinik und alles fühlt sich toll an.
Der Speedy....er muss es einfach schaffen!

Mittwoch, 12. März 2014

4. Folli-TV: let things grow

Ich war inzwischen schon 4 mal beim Folli-TV und alles wächst und gedeiht.
Am rechten Eierstock sind es ca. 2 Follis, einer 12 mm und einer 16 mm. Zitat der lieben Ärztin "der rechte hält sich diesmal raus".
Am linken Eierstock sind es ca. 7 Follis, von 12 mm bis 18 mm ist alles dabei.
Sie wachsen diesmal alle recht unterschiedlich, was ich nicht so toll finde. Aber es ist gut zu wissen, dass sie nicht von allein hüpfen können und wir so auch auf die Nachzügler noch warten können.

Am Montag wird wahrscheinlich die Punktion sein und bis dahin heißt es noch durchhalten und fein weiter wachsen.

Körperlich geht es mir gut und ich merke fast nichts.
Aber die ganze Behandlung macht mir diesmal viel mehr zu schaffen als die1. ICSI. Ich bin emotional total unausgeglichen und durcheinander. Ich kann mich selbst nicht ausstehen, bin weinerlich und kratzbürstig. Mir ist alles zu viel, ich schlafe schlecht, habe Kopfschmerzen, mir geht alles auf den Keks, ich stelle alles in Frage....
Dabei wollte ich doch, dass mich das diesmal minimal tangiert. Aber so ist das nun mal mit dem wollen und nicht wollen.

Ich mache 3 Kreuze, wenn ich mit der Spritzerei durch bin. Aber dann geht die Warterei los...auch nicht wirklich besser.

Ach ja und wir haben die Diagnose von der Genetik: wir haben einen Brief bekommen. Juchhuu...es ist alles in Ordnung!

Mittwoch, 5. März 2014

1. Folli-TV: kleine Enttäuschung

Die letzten 4 Tage habe ich mir jeden Abend pünktlich 22Uhr meine Dosis verpasst. Alles kein Problem, keine Überwindung mehr nötig...man kennt sich ja inwzischen aus.
Da wir ja versuchen ein paar mehr Eizellen als beim letzten Versuch reifen zu lassen, haben wir mit einer höheren Dosis schon angefangen zu stimulieren.
Dementsprechend gespannt bin ich heute auf den Ultraschall.
Wie jeden Tag quäle ich mich gegen 6Uhr aus dem Bett und frühstücke mit meinem Mann. Heute allerdings mal im Schlafanzug, denn ich habe noch Zeit. Mein Termin ist erst 9Uhr.
So kann ich noch in aller Ruhe einiges fürs Abendessen vorbereiten, denn wir bekommen heute Gäste. Außerdem schaffe ich es noch ein bisschen zu häkeln, die beste Ablenkung überhaupt. Darüber vergesse ich alles...ein neues Projekt und ich bin hin und weg. Im Moment häkle ich Mutperlenbeutel für die örtliche Kinderonkologie. Ein wirklich schönes Projekt an dem sich noch ganz viele andere Frauen beteiligen. Sie nähen, häkeln, stricken was das Zeug hält...doch das ist eine andere Geschichte.
Zurück zum Ultraschalltermin.
Heute mal wieder beim Herrn Doktor...doch ich habe keine Angst mehr...wir haben bei der letzten ICSI und dem Talk über gleiche Urlaubsziele unseren Frieden miteinander gemacht.
Nach keinen 5 Minuten Wartezeit werde ich ins Untersuchungszimmer gerufen. Der Herr Doktor fragt mich ob alles in Ordnung ist und ob ich mit der Spritzerei zurecht komme. Ich sage ihm, dass es mir gut geht, dass ich noch gar nichts spüre und dass das Spritzen kein Problem sei.
Dann schaut er nach und dann bin ich irgendwie enttäuscht. Rechts sehe ich nur einen Leitfollikel, aber dahiner können sich noch weitere versteckt haben. Links sehen wir 5 gleichmäßig wachsenden Follikel. Hmm, ich hatte mit einer größeren Ausbeute gerechnet...aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend.
Er aktualisiert meinen Spritzenplan, die Dosis wird weiter erhöht. Dann meint er noch, dass wir wohl wieder so auf 8 - 10 Follikel kommen werden und dass wir uns am Freitag wieder sehen.
Ich frage noch schnell, ob Sauna und schwimmen ok sind. Er nickt und antwortet: "wenn Sie nicht ertrinken!". Spaßiger Typ....nach einigen traumatischen Untersuchungen im letzten Jahr, freunden wir uns jetzt doch langsam an.

Erst war ich richtig enttäuscht. Wir haben extra mit einer höheren Dosis angefangen um eine höhere Ausbeute zu erreichen...und dann? Alles wie beim letzten Mal...kaum mehr....vielleicht sogar nur genauso viel.
Doch was solls....Enttäuschung ändert gar nichts daran. Damit kann ich keine 3 oder 5 Eier mehr an die Eierstöcke zaubern. Es bringt mir gar nichts, wenn ich mich darüber ärgere...nur schlechte Laune. Ich muss alles, was mein Körper bereit ist mir zu geben, hinnehmen und akzeptieren.
Also mach ich das auch...wenn es so ist!

Fotoreihe kommt demnächst ;-)

Donnerstag, 27. Februar 2014

Es geht schon wieder los

Hallo!
Ich habe gerade noch mal meine Blogeinträge von der letzten ICSI gelesen. Eigentlich habe ich das Gefühl, es war gerade erst gewesen, doch es ist schon 8 Monate her...
Das hätte ich nicht gedacht, dass mal so viel Zeit dazwischen liegen würde.

Heute habe ich meine Tage bekommen, ZT 1 des ICSI-Zyklus.
Nach einer sehr kurzen Nacht wache ich mit Kreislaufproblemen auf. Ich spüre es schon, dass es nicht nur am wenigen Schlaf liegt. Es zieht und krampft im Unterleib.
Gestern habe ich noch ständig nachgeschaut, ob denn endlich Blut zu sehen ist, wobei mir jedes mal wieder schmerzlich ins Bewusstsein gerückt ist, dass ich schon wieder auf etwas warte. Jetzt geht das GEWARTE wieder los...!

Warten auf die Mens, warten auf Stimu-Beginn, warten auf Folli-TV-Termine, warten auf Punktion, warten auf Transfert...und das schlimmste warten: warten auf den Bluttest!

Auf jeden Fall ist das zu erste bewartende Etwas heut morgen nun eingetroffen.
Kurz vor Mittag rufe ich in der Klinik an und bin während des Telefonats dann doch wieder arg aufgeregt. Warum denn? Ich kenn das alles doch schon. Die 10 Minuten in der Warteschleife machen es nicht besser!
Endlich. Sie entschuldigt sich dafür, dass ich warten musste (hahahahahahaaahahaa) und sagt mir, dass ich am Samstag mit dem Spritzen anfangen soll. okay okay okay...ich bin nervös, im Kopf spiele ich das Spritz-Szenario durch, weiß ich noch wie das geht, welche Uhrzeit war das nochmal, Dosis, ach ja steht auf dem Spritzenplan. Nach außen wirke ich natürlich routiniert und gelassen.
Ich bekomme auch gleich noch mehrere Termine zum Folli-TV für die nächsten 2 Wochen.

Hey...hättet ihr Interesse an einer Fotoserie zum Spritzen? Oder ist das schon abgenutzt und jeder weiß wie es geht bzw. die andere Hälfte möchte das nicht unebdingt sehen?
Ihr könnt gern kommentieren oder mir schreiben.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Ultraschall, Scratching, Blut abgeben

Gestern war seit langem mal wieder ein Termin in der KiWu-Klinik. Es geht ja jetzt wieder los, die 2.ICSI steht an.
Bei dem Termin war der Kontroll-US und das Scratching der GMSH geplant. Außerdem muss Blut abgenommen werden.

Ich bin also pünktlich in der Klinik und bin doch arg überrascht, wie leer es ist. Außer mir sitzt nur noch ein Mann im Wartezimmer. Ich mache es mir gerade auf dem Wartesofa gemütlich und hole mein Häkelzeug raus, da holt die Frau Doktor mich schon zum Kontroll-US. Wir schauen ob die Eierstöcke gesund aussehen und besprechen die weitere Vorgehensweise. Ich bekomme wieder einen Spritzenplan und ein Rezept für viele teure künstliche Hormone.
Wieder im Wartezimmer, inzwischen sind noch einige Paare dazu gekommen. Kaum sitze ich, werde ich in den OP gerufen. Das läuft ja mal richtig gut.
Ich unterschreibe die Einverständniserklärung, dass sie mich im Notfall aufschnippeln dürfen und schon sitze ich wieder auf dem Stuhl. Eine andere Ärztin desinfiziert mich und erklärt mir noch, dass die Kanüle etwas dicker ist als die Kanüle, die für die Insemination verwendet wird. Dann geht es los. Die erste Hürde, der äußere Muttermund ist schnell genommen. Doch dann gehts nicht weiter. Durch den inneren Muttermund kommt sie mit der Kanüle nicht durch. Ich erinnere mich, dass eine andere Ärztin bei einer Insemination gemeint hat, dass ich eine "Kurve" im Gebrämutterhals habe, was das einfädeln erschwert. Ich werde weiter bergab gelagert, um die Schwerkraft zur Streckung der Gebärmutter zu nutzen. Meine Augen halte ich nun geschlossen, meine Hände halte ich gefaltet auf dem Oberbauch und ich atme in meinen Bauch, merke wie ich verkrampfe und versuche einigermaßen entspannt zu bleiben.
Die Ärztin gibt vorerst auf und versucht es mit der Kanüle, die zur Insemination verwendet wird, die ist ja dünner. Doch auch für diese hält sich mein innerer Muttermund versperrt. Meine Hände sind inzwischen klatschnass....
Eine liebe Schwester streichelt mir immer wieder dieWange und fragt, ob es geht... es muss ja...
Dann fällt der Ärztin noch ein, dass die Kanüle, die für den Embryotransfer verwendet wird, dünn ist aber eine stabilere Spitze hat. Also versuchen wir diese auch noch. Nun klappt es, damit bekommt sie die "Kurve".
Ein paar Sekunden später zieht es stark in meiner Gebärmutter, so dass ich kurz erschrecke. Das wird das Scratching gewesen sein.
Geschafft.
Sie versucht es dann noch mal mit der dicken ersten Kanüle...aber damit ist kein reinkommen. Dann meint sie, dass es mit der dünneren Kanüle auch reicht, hauptsache, es ist eine Mini-Verletzung zugefügt. Doch warum hat sie dann die dickere Kanüle noch mal probiert??
Auf jeden Fall entlässt sie mich vom Stuhl. Meine Beine kleben in den Schalen fest, weil ich so geschwitzt habe, meine Hände sind immer noch schweißnass. Alle machen sich Sorgen um meinen Kreislauf, doch der ist fit, zum Glück.
Im Patientenzimmer darf ich mich noch 15 Minuten ausruhen, damit der Kreislauf stabil bleibt. Dort liegen 2 junge Frauen, die die Prüfung der Eileiterdurchlässigkeit hinter sich haben. Auf die Frage, was wir schon alles gemacht haben lassen, zähle ich auf: 6 Inseminationen, 1 ICSI, 2 Kryo (so ähnlich wie: mein Haus, mein Auto, meine Yacht :D ).
Darauf fragt mich eine der beiden, ob denn nicht künstliche Befruchtung eine Alternative wäre, wenn wir doch schon so viel probiert haben....??!!
Äääääh ja...wäre wirklich mal ein Gedanke wert ;-)
Naja, vor 3 Jahren hätte ich auch nichts damit anfangen können, wenn mir einer die Begrifflichkeiten um die Ohren schleudert hätte.

Leicht durch den Wind wackel ich nun wieder ins Wartezimmer. Ich muss ja noch Blut abgeben. Blut abgeben ist ja auch so ne spezielle Sache bei mir...ich habe zarte Venen, die auch gern mal wegschnipsen, wenn eine Nadel auf sie zu kommt. Doch mit drücken und schieben und dagegen halten, hat die Schwester die Nadel in die Vene bekommen und konnte mir immerhin 4 von 5 Ampullen entziehen.
Das also auch geschafft.
Total entnervt und fix und fertig verlasse ich nach 2,5 Stunden die Klinik.

Nun bin ich also wieder in der Downregulierung. Das bedeutet wieder 4x täglich Nasenspray zum Ausschalten meiner körpereigenen Hormone bis zur Punktion, die aber noch ne Weile hin ist. Erstmal warten wir auf die Mens. Aber unser Kühlschrank liegt schon voll mit Medis...ich bin also bereit.

Freitag, 7. Februar 2014

Chromosomen und Stammbaum

Der Mensch hat 46 Chromosomen mit entweder 2X-Chromosomen (weiblich) oder 1X- und 1Y-Chromosom (männlich).
Ja, jetzt gehts ans Eingemachte oder ans Innerste. Auf jeden Fall wagen wir einen tiefen Blick. Am Mittwoch war unser Termin bei der "humangenetischen Beratung".

Kennt ihr das gute Gefühl, wenn man rechtzeitig losgefahren ist, man noch genügend Zeit und den perfekten Parkplatz direkt vor dem Eingang in die Klinik hat und dann merkt, dass man das Wichtigste zu Hause hat liegen gelassen? Ich sag euch....ab da war inneres Chaos angesagt.

Schon am Vorabend lege ich die Mappe mit den notwendigen Unterlagen auf den Küchentisch, direkt neben mein Handy. Früh morgens legt mein Mann mein Handy dann auf die Unterlagen, damit ich es nicht vergesse. Dann lege ich die Unterlagen auf die Garderobe und packe mein Handy in meinen Rucksack. Dann verlassen wir die Wohnung, steigen ins Auto, fahren gemütlich zur Klinik, suchen in aller Ruhe einen Parkplatz (was mit unserem neuen, doch etwas größeren Auto, bei weitem nicht so einfach ist, wie mit unserem vorherigen Auto). Wir sitzen noch eine Weilchen gemütlich im Auto, denn wir haben noch Zeit. Doch dann suche ich die Mappe mit den Unterlagen und sehe sie vor meinem inneren Auge auf der Garderobe liegen. Mist....!
Ich steige aus und geh schon mal zur Anmeldung, damit der Termin nicht weg ist. Und mein Mann fährt los, wieder heim um die Unterlagen zu holen.
Im Wartezimmer sitze ich wie auf heißen Kohlen, bin hibbelig, schaue alle 10 Sekunden zur Uhr und fahre in Gedanken mit meinem Mann mit. Natürlich findet er keinen Parkplatz mehr und muss ewig weit weg parken.
Aber dann hat er es endlich geschafft und kommt total außer Atem im Wartezimmer an. Ich fühl mich ganz schlecht für meine Dusseligkeit.
Im Sprechzimmer erklärt uns die Frau Ärztin, warum es beim unerfüllten KiWu sinnvoll sein kann, die Genetik zu überprüfen. Wegen dem Zusammensetzen der X- und Y-Chromosomen bei der Befruchtung. Wenn einer von uns nämlich einen Fehler in der Programmierung des X oder des Y hat, kann es da zu Problemen bei der neuen Zusammensetzung kommen.
Doch als erstes tauchen wir ab in die Vergangenheit. Wir zeichnen einen Stammbaum, bis zu unseren Großeltern, Tanten und Onkeln, Cousins und Cousinen, Schwestern und Brüdern. Immer wieder die Frage "...und haben die Kinder? ....und leben die alle? ....und alle gesund?"
Die Ärztin sucht nach Hinweisen auf geistige oder körperliche Behinderungen in unseren Familien, etwas das ihr einen Anhaltspunkt geben kann. Doch nichts...es sieht alles gut aus, so weit.
Sowohl bei mir in der Familie als auch in der meines Mannes gibts es kinderlose Paare. Doch wir kennen die Ursachen nicht.
Auf Grund der Befragung kann die Ärztin sagen, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% unsere Chromosomen korrekt programmiert sind. Da bleiben noch die 5% übrig, bei denen etwas nicht in Ordnung ist. Und diese 5% werden eben häufig bei kinderlosen Paaren gefunden....grmpf.
Sie nimmt uns Blut ab und erklärt den Ablauf der Untersuchung so:
Es liegen 46 USB-Sticks vor ihnen (die Chromosomen). Auf diesen USB-Sticks liegen 20.000 Dateien verteilt. Eine Datei davon wird geöffnet und auf das korrekte Aussehen von XX oder XY kontrolliert.

In 4-6 Wochen bekommen wir entweder einen Anruf zur Terminabsprache für eine Wiedervorstellung oder wir bekommen nur einen Brief.
Ich hätte gern einen Brief.

Samstag, 1. Februar 2014

Fachsimpeln III

Teil 3 der Kategorie Fachsimpeln.
Worüber sprechen wir heute? Über das Scratching.
Wer dabei an Menschen mit Kopfhörern, die mit ihren Händen die Schallplatten unter der Nadel hin und her bewegen, denkt, der liegt leider komplett falsch!

Scratching / to scratch = kratzen, ritzen, schrammen, aufschrammen (Quelle: dict.leo.org)

Klingt krass, ist es aber nicht. ;-)
Im Zyklus der Downregulierung, also jetzt in diesem Zyklus, in der Zeit nach dem Eisprung, wird die Gebärmutterschleimhaut angeritzt. Es wird dazu ein kleiner Katheter verwendet, der in die Gebärmutter eingeführt wird. Mit einer Spritze wird etwas Unterdruck erzeugt und beim Herausziehen des kleinen Schlauchs wird Gewebe “herausgeschabt”.

Und wozu soll das gut sein?
Die Theorie ist, dass das Anritzen der Gebärmutterschleimhaut eine entzündungsähnliche Reaktion hervorruft. Diese “Entzündung” führt zu einer vermehrten Einwanderung weißer Blutkörperchen und Zellen der Immunabwehr. Diese Reaktion soll die Einnistung begünstigen.
Soweit die Theorie! Es gibt verschiedene Studien dazu. Die einen besagen, dass die Schwangerschaftsraten doppelt so hoch waren. Die anderen können keinen direkten Zusammenhang zwischen Erfolgschancen und dem Scratching erkennen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Aber wie es so ist, die Hoffnung stirbt zuletzt und erst recht wollen wir nichts unversucht lassen.
Let´s scratch ;-)!

Ende Februar hab ich den Termin in der Klinik. 

Informativ für meine Blogschwestern: das Scratching ist eine Privatleistung und wir nicht von der Krankenkasse unterstützt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 45€. 

Donnerstag, 30. Januar 2014

Back with a broken leg

Na guuuut, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Es ist nur ein Zeh und nicht das ganze Bein (aber "toe" reimt sich ja nicht auf back ;-) ). Und es ist auch nicht beim Skifahren passiert, sondern in der Sauna, oder um genauer zu sein, davor.
Doch der Reihe nach:
Tag 2 unseres gut gestarteten Winterurlaubs. Ich habe einen wunderbaren Tag auf der Piste hinter mir, es fetzt, Wetter passt, alle sind nett....einfach gut. Dieser Abend muss natürlich mit einem herrlichen Gang in die Sauna beendet werden.
Also rein in die Dusche, ordentlich abgeseift, wieder raus aus der Dusche und dann forschen Schrittes Richtung Sauna. Dann kommt alles zusammen (im wahrsten Sinne des Wortes): mein nackter Fuß gleitet über die glitschigen Fliesen, mein ebenfalls nacktes Hinterteil landet mit einem lauten platsch auf dem Boden und mein linker Fuß versucht noch mit aller Kraft die Saunatür aus dem Weg zu räumen....tja, die Saunatür war dann wohl unnachgiebiger als mein mittlerer Zeh, welcher nach der Kollision in eine Richtung zeigt, die er vorher so noch nie angezeigt hat. AUTSCH!
In einem Anflug von Wahnsinn (auch Schock genannt) greife ich nach meinem schiefen Zeh und richte ihn wieder auf. Mein Großhirn vermittelt mir die irrsinnige Vorstellung, alles würde einfach wieder gut sein, wenn nur der Zeh erstmal wieder gerade wäre. War es aber nicht! Zumal ich die komplette Aufrichtung dann doch irgendwie nicht hinbekommen habe.
Mein Mann hilft mir auf einen Stuhl...einen Korbstuhl mit Frontneigung. Was ich damit sagen will...nun ja, ich sitze heulend und zitternd, gerade mal notdürftig mit einem Handtuch bedeckt auf diesem Stuhl und starre auf meinen schiefen Zeh, ein zukünftiger Chirurg versucht sich in erster Diagnose und beguckt ebenfalls meinen Zeh...da kippt der Stuhl unter mir weg....ich sitze wieder mit nacktem Hinterteil auf dem Boden und denke innerlich, wie bescheuert die hier alle eigentlich sind, mich auf SO einen Stuhl zu setzen.
Mein Schamgefühl habe ich schon bei meinem Sturz vor der Saunatür mit dem Fuß weggeschleudert, also was solls.
Nachdem alle mal meinen Zeh beguckt haben, mir ihr Mitgefühl ausgedrückt haben, hilft mein Mann mir in Klamotten und ins Auto, mit welchem wir dann zum Arzt fahren.
Mein Zeh bekommt eine Betäubungsspritze bevor er noch das letzte Stück wieder gerade gerückt und mit Tape am Nachbarzeh festgebunden wird.
Von nun an darf ich die Berge, den Schnee, die Sonne und alles was es sonst noch so im Winterurlaub gibt, von der Talstation, durchs Fenster unserer Hütte oder durch Autoscheiben bewundern. Herrlich, soviel Zeit zum lesen, häkeln, rumsitzen, nachdenken. Ganz toll!
Aber hey...die ARME Schwangere konnte ja auch nicht Skifahren. Sie hatte mein vollstes Mitgefühl!

So viel zu meinem Urlaub....ich bin tiefentspannt und auch sonst ist alles total toll *grins von einem Ohr zum anderen* /Ironie aus!

Außerdem möchte ich euch noch was mit auf den Weg geben....den gestrigen Spruch des Tages, einer Freundin, die ganz plötzlich und unerwartet einen Untermieter im Uterus hat:
"Damit ist ja meine Theorie, dass es am besten ist, wenn man so gar nicht daran denkt, bestätigt!"

Ihr lieben Mitfühlenden, ich denke, der Großteil von euch wird meine Worte verstehen und sich in etwa vorstellen können, wie es mir geht und was mir bei solchen Worten im Kopf rum geht.

Für alle Anderen:
No Way!

Schönen Abend noch!

Freitag, 17. Januar 2014

Fachsimpeln II und Sorgenwellen

Teil 2 der Kategorie Fachsimpeln. Und heute, meine lieben LeserInnen widmen wir uns der Genetik. *Brille hochschieb*
Ein hochspannendes Thema, welches auch bei unerfülltem Kinderwunsch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. *räusper*
Warum untersucht man die Genetik?
 Nun ja, wie wir alle schon im Biologieunterricht gelernt haben, werden bei der Befruchtung einer Eizelle die Chromosomen der Frau und des Mannes zusammengewürfelt, auf das was Neues entstehe.
Nun können schon dort Ursachen liegen, warum es zum Beispiel erst gar nicht zu einer Verschmelzung kommt oder die Weiterentwicklung einer befruchteten Eizelle stören.
Die genetische Beratung dient somit der Abklärung eventueller genetischer Ursachen der Sterilität sowie eventuell erhöhter genetischer Risiken für ein Kind.
Mit anderen Worten, man schaut ganz tief rein und weiß dann, ob es passt und wenn es passt, ob es Risiken für das Ungeborene gibt.
Kann einem sowas Angst machen? Ja! Mir schon.
Was ist wenn es nicht passt? Wenn es von ganz tief drinnen schon vorbestimmt ist, dass wir zwei uns nicht verschmelzen sollen?
Was ist wenn es passt und sich aber Risiken für das Ungeborene ergeben? Aufgeben? Trotzdem weiter machen und auf Glück hoffen, was uns schließlich schon lange genug verwehrt bleibt?
Ich weiß es nicht. Wir werden sehen, sagte der Stumme zum Blinden.
Am 04.Februar ist der Termin bei der Humangenetik. Das Ergebnis wird dann sicher eine Weile auf sich warten lassen.

Und sonst so?
Wir fahren morgen in den Winterurlaub. Bis hierhin alles gut. Bis gestern Vormittag alles gut. Gestern Abend hat sie mich dann gnadenlos überrollt, die Sorgenwelle.
Wir fahren mit einer ganzen Gruppe von Leuten in den Winterurlaub. Viele Menschen in unserem Alter und jünger. Viele davon schon Eltern, eine Schwangere.
Versteht ihr jetzt was ich meine?
Letztes Jahr war einer davon noch Single, dieses Jahr bringt er seine schwangere Freundin mit.
Letztes Jahr war ich felsenfest überzeugt, dieses Jahr schwanger zu sein. Ich bin es nicht, noch nicht.

Bis gestern Vormittag war alles bestens, ich war ganz und gar bei mir, glücklich in meinem Dasein. Doch dann kam, völlig unbeeindruckt von meinem neuen Lebensmut, die Sorgenwelle. Ich weiß, ich wiederhole mich. Ich finde nur grad eben nicht so die richtigen Worte. Ich frage mich halt, wie es sein wird, die ganze Zeit das junge Glück der werdenden Mutter und des werdenden Vaters und ihren Bauch vor meiner Nase zu haben. Klar, ich werde mein Nicht-Mutter-Dasein genießen, unbeeinflusst Skifahren, lange auf bleiben, mir den ein oder anderen Drink genehmigen...aber trotzdem....

Ski Heil!

Donnerstag, 16. Januar 2014

You'll be blessed


Eine Blogschwester hatte die wunderbare Idee, eine KiWu-Playlist ins Leben zu rufen. Danke dafür, liebe ZweiLinien!!
Lieder, deren Melodien und Texte uns bewegen, berühren, in denen wir uns in dieser Lebensphase wiederfinden, die uns auf dem Weg, den wir ungewollt gehen müssen, begleiten, die mit uns trauern oder uns aufmuntern.
Ein Lied aus dieser Liste hat mich zutiefst berührt. Es gibt meinem Wunsch Worte.
Elton John - You'll be blessed



Für meine lieben Leser, die sich nicht erst ausführlich mit dem Song auseinander setzen wollen und keinen Übersetzer bemühen möchten, hier der Text in deutsch. 

Hey, du, du bist ein Kind in meinem Kopf 
Du bist noch nicht gelaufen 
Deine ersten Worte müssen noch gesagt werden 
Doch ich schwöre, du wirst gesegnet sein

Ich weiß, noch bist du nur ein Traum 
Vielleicht sind deine Augen grün 
oder die blausten, die ich jemals sah 
Auf jeden Fall wirst du gesegnet sein

Und du, du wirst gesegnet sein 
Du wirst das Beste haben 
das verspreche ich dir 
Ich werde dir einen Stern vom Himmel holen 
Deinen Namen aus einem Hut ziehen

Ich verspreche dir, verspreche dir, verspreche dir 
Du wirst gesegnet sein

Ich brauche dich, bevor ich zu alt bin, 
um dich zu haben und zu halten, 
mit dir zu gehen und dich wachsen zu sehen 
Und zu wissen, dass du gesegnet bist

Mittwoch, 15. Januar 2014

Fachsimpeln I

Ich hatte ja zugesichert, dass ich auf den ein oder anderen Begriff aus unserem Fahrplan noch genauer eingehen werde.
Was ich nun hiermit tun werde.

Thema heute: Gerinnung
Warum ist die Untersuchung der Blutgerinnung relevant bei unerfülltem Kinderwunsch?
Hauptsächlich findet man die Ursache für verhäuft auftretende Frühaborte in der Blutgerinnung. Eine erhöhte Gerinnungsneigung kann zu Störungen der Plazentaentwicklung und Versorgung des Embryos führen. Doch so weit sind wir ja noch gar nicht.
Beim schwanger werden kann die Gerinnungsneigung trotzdem eine Rolle spielen.
Es gibt angeborene und erworbene Störungen im Gerinnungssystem, die diese erhöhte Gerinnungsneigung verstärken. Diese Veränderungen können eine Schwangerschaft auch verhindern. Kleine Thrombosen in den Plazentagefäßen können durch Nährstoffmangel dazu führen, dass die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ausbleibt.

So viel dazu. Ich finde das klingt alles ziemlich logisch und mich wundert, dass das bisher noch nicht kontrolliert wurde. Da wurde lieber aufgeschnippelt und reingeguckt, als mal einfach 5 Röhrchen Blut mehr abzuzapfen und das auf Gerinnung zu untersuchen.
Zitat Ärztin: "ach das haben wir bei ihnen noch nicht kontrolliert?" 
Na ja, es ist wie es ist. Nun wird es auf jeden Fall kontrolliert. Blut dafür habe ich letzte Woche schon abgegeben und beim nächsten Termin werde ich den Befund erfahren.
Sorgen mach ich mir darum keine. Wenn es so ist, ist es gut, dass wir es gefunden haben und noch einen Ansatzpunkt mehr haben. Wenn es nicht so ist, auch gut.


Donnerstag, 9. Januar 2014

Abkürzungen- und Fremdwörter-Bingo

Wir haben noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, zumindest noch nicht ganz. Da gibts noch was, was wir tun können. Klar, weitermachen auch jeden Fall. Aber auch diagnostisch gibts noch ein paar offene Dinge und behandlungstechnisch haben wir auch ein paar Möglichkeiten.
Doch der Reihe nach.
Heut ist Beratungstermin in der Klinik. Erst kurz nach 10. Was mach ich denn mit dem gewonnenen halben Vormittag? Häkeln, was sonst ;-) ! Im Moment mein liebstes Hobby und die beste Ablenkung überhaupt. Doch zurück zum Thema.
Erstmal fesselt mich mein Körper ans Klo...da er denkt, unbedingt aufgeregt sein zu müssen, dabei haben wir nur einen Gesprächstermin. Man ey, der soll sich mal nicht so anstellen, da kommt noch einiges härteres als ein Gesprächstermin auf uns zu. Soooo unfreundlich ist die Ärztin nun auch wieder nicht.
Dann geh ich zum Sport (Neujahrsvorsatz ;-) ) und schon ist die Zeit bis zum Termin wie im Fluge vorbei und ich treffe meinen Mann super pünktlich vor der Klinik.
Nach moderater Wartezeit holt die Ärztin uns ins Sprechzimmer und ihr erster Satz, auf meine Frage, was wir noch tun können, ist "So viele Möglichkeiten gibts es da nicht mehr wirklich".
Doch dann ergibt sich eins nach dem anderen.
Ich fasse den Fahrplan hier mal kurz zusammen. Wenn ich das jetzt alles im Detail erkläre, wären das unheimlich viele medizinische Details auf einem Haufen. Aber ich möchte und werde es erklären, da auch Menschen meinen Blog lesen (also hoffe ich zumindest), die nicht so tief in dieser Materie stecken, wie ich es tue.
Daher die Fakten nur kurz gelistet und die Erklärung der einzelnen Punkte erkläre ich in einzelnen Beiträgen.
Danke für euer Verständnis.

1. Untersuchung der Gerinnung bei mir.
2. Untersuchung der Genetik bei uns beiden.
3. Scratching im Zyklus der Downregulierung
4. ICSI mit besser auf mich angepasster Stimu (Erfahrungen aus der 1. ICSI) um mehr Eizellen zu bekommen
5. ICSI eventuell mit PICSI (die Samenzellen werden auf "Bindunsgeignung" überprüft und dann nur Ausgewählte für die Befruchtung verwendet) und Assisted Hatching bei Bedarf (die Eizellen werden, je nach Härte der Schale, geritzt, wie schon bei den Kryos geschehen)

Zu viele Fremdwörter und Abkürzungen? Versteh ich.
Demnächst mehr dazu.
Zum Abschluss des Gesprächs meint die Ärztin, dass die Anzahl unserer Transfere noch absolut im Rahmen ist und wir uns keine Sorgen machen brauchen: "nach 2 großen Behandlungen sind 80% der Frauen schwanger". Nur 80%?!

Auf jeden Fall geht es weiter...ob mein Körper will oder nicht!

Freitag, 3. Januar 2014

Wir schreiben das Jahr 2014...

....ein weiteres Jahr geht in das Kapitel Kinderwunsch ein.

Ich wünsche euch allen, die hier immer mal einen Blick rein werfen, ein gesundes neues Jahr, mit vielen positiven Momenten!!

Ich fühle mich entzwei.
Die eine Seite denkt: ach komm ist doch alles wunderbar so, so entspannt, wir können Pläne von großen Reisen machen, ausschlafen, ich kann tun, wonach mir der Sinn steht, mein Hobby ausleben...es kann ruhig so bleiben, wie es grad ist.
Die andere Seite denkt: oh Gott, uns rennt die Zeit davon, schon wieder war Silvester ohne auch nur den kleinsten Funken einer Lösung für unser "KiWu-Problem". Ich sehe den Zwerg von Freunden und denke daran, wie ich geweint habe, bei der Verkündung der Schwangerschaft...der Zwerg läuft inzwischen und spricht in ganzen Sätzen...Nummer 2 wird in dieser Familie sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Und wir? Wo bleibt unsere Nummer 1?

Manchmal sagt mein Trotzkopf "ach dann eben nicht, dann haben wir eben keine Kinder....mir doch egal, da schei* ich drauf, sollen die mir alle mal den Buckel runterrutschen mit ihrem Kinderkram..." Schutzreaktion? Vielleicht.

Natürlich machen wir weiter...Mitte Januar haben wir einen Termin zum erneuten Beratungsgespräch bei unserer Ärztin. Es gibt ein paar Dinge, die ich noch ansprechen und abklären lassen will. Mal sehen, wie das läuft.
Dann ist erstmal Winterurlaub und somit wirds mit der nächsten ICSI nichts vor März. Tja...ist halt so. Wieder ein viertel Jahr dahin.

Prosit Neujahr...