Mittwoch, 21. Dezember 2016

Das Matzel außer Haus

Irgendwann ist es einmal so weit....zwischen all den vielen "zum ersten Mal", die im Leben eines Babys und Kleinkindes ja quasi eigentlich jeden Tag passieren, gibt es auch ein "zum ersten Mal außer Haus"...also über Nacht meine ich.
Ein Feiertag stand an und Matzel-Papa und ich planten einen Tag nur für uns Zwei: gemütliches Frühstück und Saunatag. Eine herrliche Vorstellung.
Dann hatte ich plötzlich die Idee 'Warum den Tag für Zwei nicht schon am Abend vorher beginnen lassen?' !
Wir könnten gemeinsam essen gehen...und ins Kino...ungeahnte Möglichkeiten, was man ohne Kind alles unternehmen könnte, spielten sich zwischen all den Ängsten, die sich damit ebenfalls in meinen Kopf schoben, vor unseren Augen ab. Die Idee reifte zum Plan, die Ängste und Sorgen blieben.
Müssen nur noch Oma und Opa mitspielen. Natürlich war der Oma sofort die Sorge 'oh je...schaffen wir das' ins Gesicht geschrieben, aber trotzdem wagten sie sich an dieses Experiment und willigten ein.

Der Tag rückte näher. Der Tisch im Restaurant wurde reserviert, die Kinokarten gekauft.

Dann kam die Nacht vor 'außer Haus'...
In mir wuchs ein mulmiges Gefühl heran und Fragen wie "ist es nicht zu früh?"..."ist das Matzel nicht noch zu klein?"..."was wenn sie nach Mama ruft?"...trieben mich um, ebenso wie ein bisschen ein schlechtes Gewissen von wegen "abschieben".

 Die Nacht vor der Oma+Opa-Nacht war natürlich mega anstrengend. Das Matzel war ziemlich häufig wach und hat nach Mama gerufen, nichts konnte sie beruhigen außer im Wackel-Stuhl sitzen und kuscheln. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit schlief sie wieder ein und mein Sorgen-Kloß im Hals wurde dicker.

Am frühen Nachmittag packte ich die Sachen von dem Matzel, schrieb eine Gute-Tipps-Liste und es fühlte sich arg seltsam an. Es fühlte sich nach eine großen Kind an, dass immer selbstständiger wird, nicht nach einem Baby, was mein Matzel doch noch ist, oder?

Oma und Opa kamen, holten die Tasche und die guten Tipps ab und machten sich auf den Weg zur KiTa um auch das Matzel abzuholen. Ich verdrückte eine kleine Träne und schluckte den dicken Kloß im Hals einfach runter....vorerst.

Später am Nachmittag kam der Matzel-Papa nach Hause...ohne das Matzel...ein wirklich komisches Gefühl. Aber wir sind frohgemut, schließlich zeigten die letzten Statusnachrichten von Oma und Opa ein gut gelauntes Matzel, und so machten wir uns auf den Weg ins Restaurant. Nur wir Zwei...das fühlte sich mal wieder nach Paar an, ein schönes Gefühl...was in letzter Zeit viel zu kurz gekommen ist.
18:50 Uhr kommt die Nachricht, dass der Opa gerade das Matzel ins Bett bringt. Ok...schön!
19:00 Uhr schreibt der Opa "Matzel schläft"
WIE BITTE??? Das ging ja flott...so schnell schläft sie zu Hause von 50 Nächten vielleicht einmal ein! Das fängt ja sehr gut an. Der dicke Sorgen-Kloß schrumpft ein minikleinesbisschen.


Nach dem Essen gehen wir ins Kino und schicken eine letzte Nachricht, ab wann wir wieder erreichbar sind, Richtung Oma und Opa.
Als der Film zu Ende ist, schaue ich hektisch aufs Handy...nichts, keine Nachricht...und Oma und Opa schlafen mit Sicherheit schon.

Ich lege das Handy auf meinen Nachttisch und lasse es auf Vibration, damit ich auch ja keinen Notruf verpasse!

Am nächsten Morgen erwache ich gegen 7:30 Uhr weil eine Nachricht reinvibriert kommt. Darin steht "Guten Morgen, das Matzel hat super geschlafen und war kurz nach 6 Uhr wach. Jetzt frühstücken wir und dann geht der Opa mit dem Matzel auf den Spielplatz. Schönen Tag euch!"
Oh wie schön...ein großer Stein fällt mir vom Herzen und so kann ich ganz beruhigt den Wellness-Tag mit dem Matzel-Papa genießen!

Und die Moral von der Geschicht'....was bei Mama und Papa wird zum Problem, kann bei Oma und Opa locker gehn ;-)

Eure

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