Mittwoch, 13. Februar 2013

Dezember 2012: 2. Insemination

Die Diagnose meines Mannes ist inzwischen von OAT 1° auf AT zurückgegangen. Wie schon beschrieben steht jeder Buchstabe für eine Eigenschaft der Spermien. Waren am Anfang noch alle 3 Eigenschaften (Anzahl, Beweglichkeit und Aussehen) eingeschränkt, bezieht sich die Einschränkung nunmehr nur noch auf 2 Eigenschaften. Nämlich auf die Beweglichkeit und das Aussehen.
Das stimmt uns positiv und lässt uns auf weitere Verbesserung hoffen. Schuld war nur der Stress, der Baustress. Aber nun wird alles besser....

Direkt nach dem ersten fehlgeschlagenem Versuch starten wir Versuch Nummer zwei. 
Am Zyklustag 1 rufe ich in der Kinderwunschklinik an und mache einen Termin fürs Folli-TV. Diesmal an Zyklustag 10, damit wir nicht wieder so in Stress verfallen wie beim letzten Versuch.

Zyklustag 10: Folli-TV
Der Follikel ist noch recht klein, gerade mal 16 mm groß. Wir haben noch Zeit. Ich bekomme für 2 Tage später einen neuen Termin.

Zyklustag 12: Folli-TV
Der Follikel ist bei knapp 18 mm. Es wird. Wir machen den Termin für die IUI für Freitag. Mein Mann soll gegen 9 Uhr vorbei kommen um die Probe abzugeben. Ich soll mittags zur OP kommen.
Ich freue mich, dass es diesmal entspannter läuft und wir an einem Freitag im Dezember in Ruhe die Insemination machen können. Schön wäre es gewesen...

Mein Mann hat an diesem besagtem Freitag leider einen wichtigen dienstlichen Termin und muss spätestens 8:30 Uhr vor Ort sein. Das Kartenhaus über mir fällt zusammen. Was nun? Ich ruf in der Kinderwunschklinik an um den Termin vorzuverlegen. Sie meinen, das Labor hat ja auch seinen Plan und muss die Proben der Reihenfolge nach bearbeiten, bla bla. Erst am nächsten Tag könne man mir sagen, ob da was möglich ist.
Ein Tag voller innerer Panik und Angst, den Versuch fallen lassen zu müssen, vergeht. 
Am nächsten Morgen ruf ich erneut an und erkläre unsere Misere. Sie schlägt vor, dass wir uns ein Becherchen abholen, die Probe daheim gewinnen und innerhalb 20 Minuten körperwarm transportiert in die Klinik bringen. Mir fällt ein Stern vom Herzen. So machen wir es! Mein Mann darf auch schon 7:30 Uhr vorbei kommen und die Probe abgeben, obwohl die Klinik erst 8 Uhr aufmacht. Was für ein Nervenstress!

Zyklustag 14: Insemination
Eine neue Situation für mich, wir gewinnen die Probe daheim. Mein Mann steckt das Becherchen unter sein Unterhemd und bringt die Probe pünktlich und schön warm in die Klinik.
11 Uhr spaziere ich in die Klinik. Ich bin sehr aufgeregt. Wie hat sich das Sperma entwickelt? Hat es sich wieder verbessert oder ist es schlechter, wegen der stressigen Situation vorher?
12Uhr betrete ich den OP. Die Ärztin bespricht mit mir das neue Spermiogramm. Es ist noch besser als das letzte, 5 Mio vorwärts bewegliche Spermien werden bei mir einziehen. Ich bin total überwältigt von dieser guten Nachricht. Ich breche in Tränen aus, Freudentränen.
Die Ärztin geht dann ganz behutsam mit mir um, da sie meine emotionale Anspannung merkt. Das ist wirklich sehr lieb von ihr.

Ich geh nach hause und ruhe mich aus. Lege die Hand auf meinen Bauch und wünsche den Schwimmern eine gute Reise. Von 5 Mio muss es nur ein einziges schaffen...das muss doch zu schaffen sein. Bitte Bitte Bitte.

12 Tage warten, 12 Tage Utrogest mit allem was dazu gehört...
In meinem Kopf spielen sich wundervolle Szenarien ab, wie wir zu Weihnachten unserer Familie sagen, dass ich schwanger bin. Was wäre das für eine Freude... Mein Gehirn ist anstrengend. Es ist zu gut im Kopfkino.

4 Tage vor Weihnachten teste ich negativ. Frohe Weihnachten...

Frust, Trauer, Wut und Unbegreiflichkeit macht sich in mir breit. Es wird nun schon das zweite Weihnachten vergehen, an dem unser großer Wunsch unerfüllt bleibt.

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