Donnerstag, 14. Februar 2013

Februar 2013: 3. Insemination

Und schon finden wir uns im Februar wieder. Die dritte Runde steht unmittelbar bevor. Das alte Sprichwort sagt ja, dass angeblich aller guten Dinge 3 sein sollen. Aber bis hier hin waren die ersten 2 Dinge nicht unbedingt gut. Aber die Hoffnung ist groß, dass das "3. Ding" gut wird.

Ich fange schon an Zyklustag 1 an Tage zu zählen, wann könnte mein Eisprung sein, passt es mit den Wochentagen? Ich will einfach, dass es diesmal besser geplant abläuft. Aber wieder einmal soll es anders kommen als geplant.

Beim Tagezählen komme ich auf den wohl besten Termin für die IUI an einem Freitag. An genau diesem Freitag ist mein Mann dienstlich unterwegs. Er muss schon Donnerstag mittag losfahren. Also bete ich den Zyklusgott für ein schnelles Eichen an. Leider erhört mich der Zyklusgott nicht.

Zyklustag 11: Folli-TV
An einem Mittwoch noch im Januar geh ich zur ersten Ultraschalluntersuchung. Ich habe ein ungutes Gefühl, dass es noch nicht so weit ist, und Freitag würde ja nicht klappen. Mein Gefühl trügt mich wieder mal nicht, leider. Der Folli ist bei knapp 17mm, d.h. er bräuchte eigentlich noch 2 - 3 Tage zur Reifung. Die Ärztin meint, dass wir dann am Freitag die Insemination machen. Ich erkläre ihr die Situation, dass eigentlich nur der Donnerstag noch gehen würde...
Sie schlägt mir dann vor, die Auslösespritze nicht wie üblich einen Tag vor der IUI zu machen, sondern am Morgen vor der IUI und dann am Donnerstag mittag die IUI durchzuführen. Ich solle mir allerdings im klaren sein, dass die Bedingungen dann nicht ideal sind. Wir sollten dann unbedingt Freitag abend nochmal "nachlegen". Ich stimme dem Ablauf zu.
Ich gehe nach hause mit einem grummeln im Bauch. Warum kann denn nicht einmal alles passen?

Zyklustag 12: Insemination
Mein Mann geht morgens in die Klinik und gibt seine Probe ab. Er hat kein gutes Gefühl...denkt, dass es sich nicht wieder verbessert hat, denkt, dass es wieder schlechter ist. Wir werden sehen. Er macht sich auf den Weg zur Dienstreise.
Mit gemischten Gefühlen mach ich mich auf den Weg in die Klinik, das dritte mal zur Insemination, das zweite mal allein. Ich habe mich schön angezogen, fühle mich gut, selbstbewusst und stark.
Ohne lange Wartezeit werde ich heute direkt in den OP gebracht. Eine andere junge Ärztin macht heut die Insemination. Sie meint das Sperma dauert noch 3 Minuten, wird ganz frisch aufbereitet. Wir schauen im Ultraschall nach dem Follikel. Er ist kaum mehr gewachsen, gerade knapp 18mm, aber schön rund. Wenn so ein Follikel wächst, ist er oval, kurz vorm Sprung wird er kreisrund. Was man nicht alles lernt.
Die Ärztin ist gut gelaunt, wir scherzen und lachen, es ist eine entspannte Stimmung. Die Schwester kommt mit dem ganz frischem Sperma. Ich liege da und warte, während die Schwester Handschuhe anzieht. Dann geht es los. Ich habe noch keine Ahnung, wie viele Schwimmer auf die Reise gehen. Wir hatten noch keine Zeit das Spermiogramm anzuschauen.
Wir sprechen währenddessen über die Wiener-Studie, dass Lachen die Befruchtung fördert, ich muss lachen, trau mich kaum...ich habe Angst, ich könnte "etwas" verlieren. Wir schauen wieder mit dem Ultraschall, ob alles angekommen ist. Ist es. Es geht wieder los.
Wir schauen noch auf das Spermiogramm "das sieht absolut in Ordnung aus" meint die Ärztin. Die Gesamtanzahl hat sich mehr als verdreifacht, ich freu mich. Unterm Strich können wir 3 Mio Schwimmer auf die Reise schicken.
Im Ruheraum bin ich meinen Gedanken ausgeliefert. Ich starre auf die Zahlenwerte und versuche mir die vom letzten Mal ins Gedächtnis zu rufen. Ich weiß sie nicht mehr, aber ich sehe das T neben dem Wort Diagnose. Das O und das A sind weg. Aus 3 Einschränkungen ist eine geworden, es geht bergauf!! Ein hoffnungsvolles Lächeln auf meinem Gesicht.

Den Rest des Tages mache ich es mir daheim gemütlich, gönne mir einen entspannten Tag voller Nichtstun.

Dann beginnt der Kreis des Wartens erneut. Ich habe so ein gutes Gefühl diesmal. Die ersten 7 Tage bin ich absolut entspannt und richtig gut drauf. Natürlich achte ich auf all die bekannten Zeichen...oder sind sie diesmal nicht doch ein wenig anders, nein das zwicken und kneifen, das rummorren und drücken im Unterleib, das hatten wir alles so schon mal, oder? Ich bin erfüllt von Zuversicht, ich weiß nicht warum, aber es ist so und es fühlt sich gut an.

Noch 5 Tage bis zum Test...ich werde langsam unruhig. Ich fange an schlechter zu schlafen, wache oft auf. Meine Brüste fangen an weh zu tun...so spät erst? Sonst war das doch eher, das bedeutet sicher was gutes.
3 Tage vor dem Test habe ich einen wunderbaren Traum. Ich bringe einen wundervollen Jungen zur Welt, es ist ein schöner Traum, nach dem Aufwachen bin ich ganz erfüllt. Ich erzähle meinen Mann, dass ich eine anstrengende Nacht hatte. Er fragt, ob ich etwa eine Geburt hatte. Ich liebe ihn!

Einen Tag vorm Test, ich wache auf, nach einer sehr unruhigen Nacht, bin völlig gerädert und ungeduldig. Ich muss es jetzt wissen, diese Ungewissheit frisst mich auf.
Ich teste....negativ. Bin enttäuscht, ich habe so fest mit einem zweiten Strich auf dem Test gerechnet, ich war so sicher.




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