Samstag, 2. Juni 2018

Aus dem Dschungel, in den Dschungel

24.5.

Nach nur einer Stunde Fahrt erreichen wir einen gemütlichen Stellplatz an einer Weide, außerhalb von Kalarites. Keine 10 Schritte von unserem Stellplatz ist ein Wasserhahn mit einem Schlauch dran...unsere Dusche. Perfekt!
Der Abend ist kalt, doch das wundervolle Panorama entschädigt dafür.

25.5.

Gleich nach dem Aufwachen hüpfen wir Frauen in unsere Bikinis und dann zum Wasserschlauch. Zuerst nass machen...uuuaaahhhh...kalt...dann noch die Haare....uuuuuu...noch kälter....einseifen, der Körper erwärmt sich ein bisschen...abspülen...eisig kalt...die Kopfhaut schmerzt beim abspülen des Shampoos. Aber das frische Gefühl hinterher. ..unbezahlbar!

Zeitnah nach dem Frühstück packen wir die Kraxen, denn heute haben wir noch einiges vor. Bei tollen Sonnenschein wandern wir los.Wir wollen zu einem Kloster wandern. Zuerst folgen wir ungefähr 2 km der Straße bergab. Das Panorama ist ein Traum, die Berge sattgrün und sanft hügelig, weiter hinten steiler werdend, man kann sich nicht satt sehen.

Schließlich verlassen wir die Straße und steigen steil bergab. Der Weg ist scheinbar selten bis nie begangen, denn er ist stark zugewachsen. Zugewachsen mit Pieks - Gestrüpp, Dornen, Stacheln, Nadeln...alles was die zarte Haut so braucht. Autsch, wir sind alle ziemlich am fluchen. Doch der echte Wanderer kennt kein Zurück.
Endlich erreichen wir das Flusstal und eine ganz alte Steinbrücke, die über den Fluss führt.
Ein winzig kleiner Hoffnungsschimmer, es möge auf der anderen Seite weniger zugewachsen sein, geht mit uns über die Brücke...und verlässt uns schnell hinter der Brücke. Der Weg ist sehr schmal, sehr zugewachsen und sehr schwierig zu begehen. Dadurch kommen wir nur langsam voran.
Irgendwann kommen wir an eine Lichtung und sehen ein helles Haus nicht weit davon entfernt. Das könnte das Kloster sein.

Weiter geht's. Und tatsächlich, nach nur weiteren 10 Minuten erreichen wir das Kloster. Ein kleines Kloster, sehr gut erhalten. Zuerst schauen wir uns ein bisschen um, dann schlagen wir unser Picknicklager auf einer schönen Wiese vorm Kloster auf.
Als wir da so sitzen und essen, kommen Zweifel auf, ob es überhaupt das richtige Kloster ist, zu dem wir hier so mühsam gewandert sind. Die Handys werden gezückt, Bilder, Karten und Koordinaten verglichen...das alles mit dem Ergebnis, dass Frau J ein anderes Kloster gemeint hatte, auf einer Karte auch markiert hatte und Herr R das irgendwie mit dem im Blog Abenteuer-unterwegs.de beschriebenen Kloster verwechselt hat. Zumal das von Frau J rausgesuchte Kloster in einer Felswand eingebaut ist und somit sicher einiges spektakulärer ist.
Hmm...alle Anstrengung umsonst. Wobei die richtige Anstrengung ja erst noch vor uns liegt. Der Rückweg nämlich.
Der erste Teil ist schnell erledigt. Ans Gestrüpp haben wir uns längst gewöhnt, Arme und Waden sind einmal zerkratzt, schlimmer kann es kaum werden.
Nach der Steinbrücke geht es bergauf...in etlichen Steilkurven, unwegsam durch das Gestrüpp. Ich mag nicht mehr. Die Motte wiegt schwer und schwerer. Ich will nur noch raus aus dem Gestrüpp.
Endlich ist die Straße in Sicht, ich stolpere die letzten Schritte bergauf, dann steh ich knallrot und schnaufend auf der Straße. Der Mann nimmt mir die Kraxe ab, mir wird ein bisschen schwindelig und ich fall neben der Kraxe zu Boden und bleib dort erstmal sitzen, mit dem Trinkschlauch im Mund.

Nachdem wir alle uns einigermaßen erholt haben, gehen wir die letzte Etappe an. Stetig bergauf auf der Straße. Die Sonne brennt heiß, wir schwitzen und schnaufen...diese 2 Kilometer ziehen sich.
Endlich kommen wir am Ortseingang an, wo eine Quelle unseren Durst kaum löschen kann.
Wir laufen durch den Ort Kalarites, auf der Suche nach einer Taverne. Es sieht alles wunderschön und idyllisch aus...zumal keine Autos in diesem Bergdorf fahren.
Und tatsächlich, der geborgte Opa J findet eine Taverne und wir fallen hungrig ein.
In der sehr gemütlichen Gaststube fühlen wir uns schnell wohl und lassen uns das Essen schmecken.

Mit den vollen Bäuchen und schweren Beinen gehen wir gut gelaunt die letzten 300 m zu unserem Stellplatz an. Wir kommen noch an einem absolut urigen 'Hier-gibts-alles-Laden-Taverne' vorbei, woran wir nicht vorbei gehen können. Der geborgte Opa J hat gestern schon Freundschaften fürs Leben mit ortsansässigen Griechen geschlossen und nun gibt's Ouzo für alle, Schokolade für die Frauen und Bonbons für die Kinder. Wir stehen in dem Laden, amüsieren uns köstlich, machen Fotos und sorgen sicher mit unserer Konstellation und Ausstattung ebenso für Verwunderung und Erheiterung.
Schließlich schaffen wir den Abgang und schnaufen uns den letzten Hügel zu den Campern rauf.

Jetzt ist großer Andrang am Wasserschlauch. Erfrischung tot Not und gut.
Der Abend ist wieder kalt...doch ebenso wunderschön.

Fazit: auch ein falscher Weg kann zu einem schönen Ziel führen!

Es grüßen euch
Eure Kati mit Mann und Rest

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