Montag, 11. Juni 2018

Die Oase an der Kirche

2.6.

Nach der Wanderung zum Wasserfall steigen wir also ins Auto und das Matzel schläft quasi augenblicklich ein und schläft bis zur Ankunft am Campingplatz. Die Motte braucht etwas länger, schläft aber auch eine ganze Weile.
Ich kann also Landschaft gucken. Und die ist wirklich wunderschön. Wir fahren durch eine wundervolle Berglandschaft. In den Bergen neben uns wütet ein Gewitter und wir tangieren es nur etwas am Rand...aber trotzdem erleben wir Hagel und Starkregen. Dafür entschädigt der unglaubliche Regenbogen.
Eine Weile sind die Straßen auch recht gut befahrbar. Wir wurden ja schon vorgewarnt...plötzlich wechselnder Belag und fehlende Gullideckel wurden uns prophezeit.
Und dann passiert es doch...kilometerlang geht es über Schotterpiste. Wobei Schotterpiste ja noch gut fahrbar ist...wenn die Straße plötzlich einen halben Meter abgesackt ist oder man vor Löchern nicht weiß, wo man langfahren soll, dann hält sich der Spaß schon in Grenzen. Wir kämpfen uns Kilometer um Kilometer vorwärts.
Die Berge sind wunderschön, die Dörfer erstaunlich ursprünglich. Menschen stehen auf den Feldern und bearbeiten diese von Hand oder mit Hilfe von Pferd oder Esel. Was aber daran erinnert, dass wir keine Zeitreise unternommen haben, ist der Müll. Plastikmüll wohin man schaut. Erschreckend!

Nach einer deutlich längeren Fahrt als von Maps vorhergesagt, erreichen wir den Campingplatz Oasis...und es ist wirklich eine kleine Oase zwischen all dem Müll, Bauschutt und herunter gekommenen Bauten. Eine grüne Wiese, eine kleine Kirche, ein Fussballplatz...Platz für gerade mal 4 Camper. Wir fühlen uns sofort wohl.

3.6.

Nach und nach reisen alle Campinggäste ab und wir bleiben allein zurück. Wir haben keine Lust weiter zu fahren, deshalb entscheiden wir uns für einen ruhigen Tag im Kirchhof.
Es ist heiß, wir machen nicht viel mehr als im Schatten sitzen und den Kindern beim planschen zuzusehen. Auf Grund der Hitze tragen wir nicht viel mehr als unsere Badesachen. Es ist Sonntag...und im Laufe des Nachmittags kommt der Campingplatz Betreiber zu mir und bittet mich, mir etwas anzuziehen, später...wenn die Messe beginnt. Natürlich, erklärt sich von selbst.

Am frühen Abend machen wir uns auf und suchen eine Möglichkeit ein warmes Abendessen zu bekommen. Unweit vom Campingplatz finden wir ein Restaurant, an dem sogar offen dran steht. Der Inhaber spricht weder englisch noch deutsch. Bei Salat nicken wir und dann macht er die Tiefkühltruhe auf und zeigt uns ein loses Stück Fleisch...ja Fleisch nehmen wir auch dazu. Ich bin skeptisch.
Nach einer Weile kommt der Inhaber mit zwei großen Platten an...gefüllt mit Steak, Käse, gebratenen Auberginen und Paprika, frischem Salat mit Knoblauch und allerhand Pommes. Ok...meine Skepsis war unnötig. Wobei das Fleisch alles andere als zart war. Aber wir sind gut satt geworden.

Zurück an der Kirche ist der Parkplatz voll. Nach und nach kommen immer mehr Kinder aus der Kirche, schließlich auch dazugehörige Eltern. Wir sitzen erstaunt am Camper und beobachten das Ganze. Wir werden genauso skeptisch beäugt und ganz Mutige kommen nah ran und werfen einen Blick in den Camper. Schließlich erfahren wir, dass heute mehrere Kinder getauft wurden. Es gibt Süßigkeiten, Eis und Limonade in Massen für alle...natürlich auch für unsere Kinder, die mit ihren blaue Augen und blonden Haaren wieder für Begeisterung sorgen. So nach und nach sind wir Teil der Masse, das Puky vom Matzel wird Probe gefahren. Und dann irgendwann traut sich auch das Matzel in die Menge und spielt mit anderen Kindern Ball. Da ist kein Ende in Sicht.

Letztendlich leert sich der Platz schließlich doch und was übrig bleibt, ist allerhand Müll. Trotz bereit gestellter Mülleimer fällt den Kindern die Verpackung von Eis und Süßkram einfach aus der Hand...sie kennen es scheinbar nicht anders, wie die Umwelt zeigt.

So geht ein ruhiger Tag laut zu Ende.

Liebe Grüße
Eure Kati mit dem Rest

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