Mittwoch, 16. Mai 2018

Spontaner Gipfel

16.5.

Zum leichten Auswandern der erschöpften Muskeln nach der gestrigen Wanderung, wollen wir es heute ruhig angehen. Unweit von unserem Stellplatz zeigt ein Wegweiser in den Wald. Darauf steht ein Ziel, welches wir nicht lesen können, eine Zeitangabe von 30 Minuten und eine Strecke von 720 m. Das klingt perfekt. Wir packen nur einen kleinen Snack ein: eine Banane, einen Sesamring, ein paar Sesamstangen, 4 Cracker und einen süßen Riegel....ach ja, was zu trinken ist noch dabei.
Dann gehen wir los. Der Wanderweg geht an einem Bach entlang, sehr gut ausgebaut. Schließlich verlassen wir den Bach und kurz danach stehen wir auf einem riesigen Rastplatz mitten im Wald. Etliche Bänke und Tische, alles umzäunt. Wir können uns kaum vorstellen, dass hier Bedarf für so einen großen Rastplatz besteht.

Was nun? Das ausgeschilderte Ziel haben wir scheinbar erreicht. Oberhalb des Rastplatzes verläuft ein Fahrweg. Da gehen wir mal hin. Und schon stehen wir dort rum und wissen nicht so recht, was wir machen wollen. Zurück zum Auto? Wir sind ja gerade erst los gelaufen.
Na los...wir laufen mal bisschen bergan. Noch bis zur nächsten Kreuzung. Es läuft sich gut, leicht bergan. An der nächsten Kreuzung sieht der Mann auf dem Navi wo der Weg hin führt, auf einen Berg von 1750 m hoch. Es geht noch eine ganze Weile auf dem Fahrweg leicht bergan, dann steiler werdend, dann auf einen Wanderweg bis zum Gipfel.
Wir wägen ab, was wir machen. Wir haben kein Proviant dabei, keine Regensachen, nicht so viel zu trinken, kein Wickelzeug. Schließlich wollten wir nur nen kurzen Ausflug machen. Doch der Ehrgeiz hat uns längst gepackt. Ein Gipfel, das wäre schon schön. Der Weg ist leicht zu laufen, nur halt weit. Ein Blick zum Himmel, leicht bewölkt.
Meine Vernunft sagt zu Mann, lass uns zurück gehen.
Der Mann sagt, ja ok...aber ein Gipfel wäre schön.
Ich sage, na ja...wir brauchen nichts zu essen, alles was wir haben, geben wir den Kindern. Wetter-App sagt, erst ab heute Nacht soll es regnen.
Also los...wir versuchen es.

Die Motte schläft gut bei dem gleichmäßigen Schritt, das Matzel ruht zumindest etwas.
Wir kommen gut voran, nach 30 Minuten haben wir schon die Hälfte des Weges geschafft. Doch dann wird es steiler und mein Tempo verringert sich enorm. Noch eine Steilkurve und noch eine. Die Motte ist wach und meckert rum...zu langweilig.
In der letzten Kurve vor dem Wanderweg machen wir Rast und teilen unseren Proviant gerecht auf. Wir heben noch Sesamstangen und den süßen Riegel für den Rückweg auf.

Nun wollen wir den Gipfel stürmen. Wobei mein Tempo alles andere als stürmen ist. Ich hechel mich den Berg hoch.
Schließlich nimmt der Baumbewuchs rapide ab und es sind kaum noch Höhenmeter zu laufen. Das Ziel ist nah. Und da ist der Gipfel, ein Steinhaufen markiert den höchsten Punkt.Es windet arg, doch die Freude ist groß. Wir jubeln und machen ein paar Fotos. Verweilen wollen wir nicht. Der Himmel ist arg dunkel und der Wind ziemlich stark. Ein Gipfelkuss und der Mann sagt, haben wir super gemacht...aber ganz schön riskant.

Nun fängt es doch noch an zu nieseln. Schnell den Regenüberzug über die Kraxe ziehen und dann geht es wieder runter vom Berg.
Und das zieht sich...schnell erreichen wir dem Fahrweg und latschen zügig bergab. Die Knie schmerzen wieder...es zieht sich.
Endlich die letzte Kurve, dann quer durch den Wald und schon stehen wir wieder auf dem Rastplatz.
Der Rest ist nicht erwähnenswert und schon stehen wir wieder am Auto. Und so wurden aus 30 Minuten über 5 Stunden und insgesamt 1200 Höhenmeter. Ich bin ko. Ähnlich wie gestern verfalle ich in Bewegungslosigkeit...bis es heißt, baden gehen. Das tut gut und das eiskalte Wasser weckt die müden Knochen wieder auf.
Natürlich koche ich dann eine riesige Portion Nudeln, die wir dann bei Regen unter unserer Markise verspeisen, bis auf die letzte Nudel.

Seid lieb gegrüßt
Eure erschöpfte Kati mit Mann und Matzel und Motte.

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